F&A Juli 2011 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: In ihrem Artikel über den Himmel im Mai 2011 erwähnten sie, der Mensch in 2 Korinther 12,2 sei „ohne Zweifel" Paulus selbst. Könnte sie das bitte klarstellen? Paulus hatte erwähnt, dass die Propheten nie die mentale Kontrolle verlieren (1 Korinther 14,32). Sie verfielen nicht in den Trancezustand, ein Koma oder verließen ihren Körper. Wenn das eine wahre Interpretation ist, dann hätte Paulus gewusst, ob er im Leib oder außerhalb des Leibes war. Es gab eine Person, die solch eine Erfahrung in Offenbarung 10,1-4 hatte. Johannes wurde auch in den dritten Himmel hochgeholt (Offenbarung 1,10) und erhielt Worte, die er nicht offenbaren durfte - der dritte Himmel, nicht die Höhe sondern die Zeit betreffend, wie Petrus in 2 Petrus 3,6.7.13 erklärte. Wie ich es mir am besten erklären kann, sprach Paulus nie von sich in der dritten Person, wie es in 2 Korinther 12 der Fall war. Es scheint, dass 2 Korinther 12,5 jenseits allen Zweifels klarstellt, dass dieser Mensch nicht Paulus war. Wenn ich etwas übersehen habe, lassen sie es mich bitte wissen.

Antwort: Es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass sich der Apostel Paulus in 2 Korinther 12,2-7 auf sich bezieht. Zuallererst ist es ein sehr persönlicher Bericht einer begeisterten Erfahrung, und Paulus scheint in seiner Bescheidenheit die dritte Person zu verwenden, um jeden Ruhm zu mäßigen, der ihm vielleicht zukommen könnte. Vers 7 deutet eindeutig auf seine Abneigung zur Prahlerei hin, damit er nicht erhöht werde. Warum sollte Paulus selbst einen „Dorn im Fleisch" brauchen, wenn er von der Offenbarung eines anderen Menschen sprechen würde?

Es würde außerdem zu ihm passen - und auch zum biblischen Kontext - wenn Paulus über sich in der dritten Person spräche. Johannes („den Jesus lieb hatte") scheint es getan zu haben (Johannes 13,23; 19,26; 20,2; 21,7.20). Gleicherweise schrieb Paulus, „Wegen eines solchen will ich mich rühmen, meiner selbst wegen aber will ich mich nicht rühmen, als nur meiner Schwachheiten...  damit niemand mehr von mir hält, als was er an mir sieht oder von mir hört" (2 Korinther 12,5-6).

Hinsichtlich ihrer Feststellung, dass „die Propheten nie die mentale Kontrolle verlieren", haben sie den Kontext von 1 Korinther 14,32 übersehen: „Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan." Dieser Vers deutet schlicht darauf hin, dass die Propheten, d.h. Lehrer oder Prediger, die Kontrolle über das haben, was sie sagen und wann sie es zu sagen haben, so dass keine Verwirrung oder Unordnung in einer Versammlung von Gläubigen entsteht. Apostelgeschichte 10,10 und 11,5 legen dar, dass Paulus und Petrus, beides Propheten, Verzückungserfahrungen hatten [dort ist eigentlich nur von Petrus die Rede - der Übersetzer].

Während Paulus eindeutig über „Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn" sprechen wollte (V. 1), liegt einer der auffallendsten Aspekte dieses ganzen Berichts darin, dass er am Ende nicht nur „versagt hat", das was er sah zu beschreiben, sondern es war ihm auch verboten, zu wiederholen, was er gehört hatte! (Offensichtlich wurde er vom Heiligen Geist, in ganz ähnlicher Weise, wie Judas im Vers 3 seines Briefes, in eine neue Richtung gelenkt).

Das Wort Gottes gibt viele Beispiele von Gläubigen, die übernatürliche Erfahrungen gehabt hatten. Wir wissen, dass das, was sie erlebten, wahr ist, weil es uns in den Schriften, Gottes objektiver Wahrheit, berichtet wurde. Geistliche Erfahrungen im Herrn für Gläubige heute sind persönlich, subjektiv und können deshalb nicht immer objektiv bestätigt werden. Zwei Kriterien, die man anwenden muss, lauten: 1) Werden die Erfahrungen von der Schrift im Allgemeinen durch Lehre oder Beispiel unterstützt? Und 2) Reflektiert der spezifische Inhalt den Charakter Gottes, Seines Worts, und Seiner Liebe für jene, die Ihm ihr Leben übergeben haben oder werden? Wenn man zulässt, dass geistliche Erfahrungen den Vorrang über Gottes Wort erhalten, führt es einem auf einem empirischen oder mystischen Weg zu Täuschung oder Schlimmerem hinunter.

Frage: Es gibt viele, die dafür eintreten, ein wiedergeborener Gläubiger in Christus könne Selbstmord begehen und doch gerettet sein. Sie betonen die Tatsache, es gebe nur eine Sünde, die Gott nicht vergeben wird: die Lästerung des Heiligen Geistes. Sie nehmen König Saul, Samson und Judas Ischariot als Beispiel. Meine Ansicht dazu lautet: Kein Heiliger könne / könnte je das Leben, Selbst oder Gott aufgeben, weil Sein Geist in ihm wohnt und das Leben des Gläubigen ist. Die Werke des Fleisches werden in Galater 5,19-21a beschrieben. Könnten sie mir die Unterschiede zwischen diesen drei Männern (Samson, Judas und König Saul) hinsichtlich dessen erklären, was ihr Tod bewies? Ist es möglich für einen Heiligen, Selbstmord zu begehen?

Antwort: Die Antwort auf ihre Frage hat wenig mit König Saul, Samson und besonders nicht mit Judas zu tun. Die Antwort gründet auf diesem biblischem Absoluten: Jeder, der wirklich wiedergeboren ist, der durch Gnade alleine durch Glauben alleine geglaubt hat, dass Jesus die volle Strafe für die eigenen Sünden bezahlt hat (die er begangen hat - vergangene, gegenwärtige und zukünftige), hat deshalb die Gabe des ewigen Lebens erhalten.

Man mag wohl fragen, ob ein Heiliger Gottes Ehebruch begehen, stehlen oder sogar morden könne. Tragischerweise hat es sich für Christen als möglich erwiesen, alle Arten von Bosheit zu begehen. Das ist das Wesen der Menschheit, deren Herz „Überaus trügerisch ist... und bösartig" (Jeremia 17,9). Wenn solch eine Person durchs Leben geht und aus welchem Grund auch immer, von der Welt, dem Fleisch oder dem Teufel überkommen wird - bis zu dem Punkt von Selbstmord - werden seine Fruchtbarkeit im Leben und seine ewigen Belohnungen beeinträchtigt, aber das kann sein Geschenk des ewigen Lebens nicht beeinträchtigen, das weder verdient werden noch wofür man bezahlen kann.

Ein Gläubiger, der wirklich gerettet ist und in Christus zur Reife kommt, sollte nicht den Wunsch haben, irgendeine Sünde zu begehen. Das Wort Gottes wimmelt von Ermahnungen an Gläubige, ihr zeitliches Leben für Christus zu leben, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen, sich vor den Schlichen des Teufels zu hüten, der umhergeht und schaut, wen er verschlingen kann, usw. Es würde keine solchen Ermahnungen an Gläubige geben, wenn sie gegenüber jenen Dingen, die ihren Glauben zum Scheitern bringen können, immun wären. Aber wie Gottes Wort wiederholt bekräftigt, sind wir gewiss, dass Sein Geschenk des ewigen Lebens sich sogar an jene Heiligen erstreckt, die versagen.

Frage: Eine häufige Reaktion auf ihr Buch Die Verführung der Christenheit besteht in Spaltung innerhalb des Leibes. Was ist ihre Antwort auf diese Kritik?

Antwort: Ich stimme zu, dass wir als Christen einander aufrichtig lieben und die Einheit suchen sollen. Ich möchte sie jedoch daran erinnern, dass es die „Einheit im Glauben" ist, die wir  beibehalten sollen; und es ist die Wahrheit, die wir in Liebe aussprechen sollen. Wenn Mitglieder des Leibes geirrt haben, dann müssen wir sie in Liebe korrigieren.

Überdies ist Spaltung nicht immer schlecht. Christus hat überall, wohin er ging, Spaltung verursacht (Johannes 7,43; 9,16; 10,19). Er verkündete sogar, dass er in die Welt gekommen war, um Spaltung [Entzweiung] zu bringen (Lukas 12,51)!

Ich hörte bei dieser Sache Römer 16,17 wiederholt falsch zitiert: „Gebt acht auf die, welche Trennungen verursachen, und meidet sie."

Das ist nicht, was Paulus sagt. Wir sollen auf jene achtgeben und sie meiden, „welche Trennungen und Ärgernisse bewirken im Widerspruch zu der [gesunden] Lehre...."

Wenn Spaltungen auftreten wegen Widerspruch zur Wahrheit, ist nicht derjenige, der gesunde Lehre lehrt oder fest für sie einsteht, schuld, sondern jene, die „die gesunde Lehre nicht ertragen" (2 Timotheus 4,3). Dass Lehre heute verachtet wird ist eines der deutlichsten Zeichen des Abfalls der letzten Tage, welcher mit alarmierender Rate wächst.

Sollen doch diejenigen, die sich Der Verführung der Christenheit entgegenstellen, von der Bibel her erklären, wo wir geirrt haben. Wenn sie das nicht tun können, vertuschen sie damit, wenn sie „Spaltung" rufen, auf jämmerliche Weise ihren Widerwillen gegen die Wahrheit!

Frage: Hinsichtlich des Mai TBC Artikels über „Eine Übung in Urteilskraft" sagen die Schriften in 2 Mose 20,4-5 und Apostelgeschichte 17,29, dass der Herr gegen jeden Versuch ist, ein Bildnis von Gott zu machen. Wir sind Großeltern und haben christlichen Kindern Bücher über Jesus gegeben. Die Bücher enthielten Bilder von Jesus. Wir haben auch eine Weihnachtskrippe mit einem Baby Jesus. Missionare verwenden den Jesus Film, um das Evangelium in ländlichen Drittweltnationen zu erklären, wo es keine Bibeln in ihren Sprachen gibt. Wir wollen der Schrift des Herrn gehorchen. Was sollen wir ihrer Meinung nach unseren Enkeln erzählen?

Antwort: Die meisten von uns sind zweifellos mit der Analogie des Frosches im Wassertopf vertraut. Wenn die Hitze langsam ansteigt, bemerkt der Frosch, ein kaltblütiges Tier, es nicht und wird schließlich zu Tode gekocht. In einer christlichen Kultur schleichen sich anscheinend unbedeutende Dinge aus der Welt ein, die nicht der Schrift entgegen zu stehen scheinen, und sie wachsen langsam und werden mit der Zeit akzeptabel. Religiöse Kunst hatte eine solche Entwicklung in der Kirchengeschichte gehabt, besonders in der Akzeptanz von Ikonen durch die Orthodoxe Kirche und der Ausbreitung von Statuen und Gemälden in der römisch katholischen Kirche. Da die Bibel für keine dieser beiden Kirchen die letzte Autorität ist, missachteten beide die biblischen Verbote gegen solches Bildwerk. Jahrhunderte später ist es üblich für Evangelikale, „Religiöse Kunst" als etwas Nützliches und sogar Hilfreiches für das „Nachdenken" über den Herrn voll zu akzeptieren.

All das soll besagen, obgleich künstlerische Abbildungen biblischer Charaktere und Themen schon lange um uns herum sind und in unserer visuell orientierten Kultur zugenommen haben, gibt es ihnen immer noch nicht die Unterstützung der Schrift. Ein Bild von Jesus hat ernste Probleme: 1) Die Schrift verbietet es (2 Mose 20,4-5; Apostelgeschichte 17,29), 2) Keine Darstellung von Jesus, dem Gott-Mensch, kann Ihn zutreffend darstellen. 3) Alle solche Bilder von Jesus sind falsche Bilder. 4) Kunst ist eine subjektive Form der Kommunikation und wenn sie nicht von Gott angeordnet und geleitet wird (2 Mose 31), ist sie eine fleischliche, falsche Darstellung von dem, was in Gottes objektivem Wort vorgestellt wird. Sogar wenn Gott etwas für einen spezifischen Zweck angeordnet hat, hat der Mensch das, wie die eherne Schlange (2 Könige 18,4), für Götzendienerische Zwecke verwendet. Jahrhunderte von Götzenbildern der katholischen Kirche waren ein Hauptkatalysator für all ihren vielfältigen Aberglauben.

Es besteht ein riesiger Unterschied zwischen allgemeinen Darstellungen von Jesus (zum Beispiel die Personen auf einer Flanelltafel), die zum Lehren kleiner Kinder verwendet werden, die noch nicht lesen oder schreiben können, und einer detaillierten Zeichnung oder Skulptur, die vorgibt, unseren Herrn zu verkörpern, wie so oft in kontemplativen Praktiken gesehen. Kinder scheinen sich nicht an die zusammengescharten Figuren als götzendienerische Objekte zu „klammern". Aber wir müssen an die Ermahnung von Paulus denken: „Als ich ein Unmündiger war, redete ich wie ein Unmündiger, dachte wie ein Unmündiger und urteilte wie ein Unmündiger; als ich aber ein Mann wurde, tat ich weg, was zum Unmündig Sein gehört" (1 Korinther 13,11). Wenn ihre Enkel alt genug sind, die Bibel zu lesen, sollten sie so gelehrt werden - durch das Wort Gottes selbst. Bilder ziehen Kinder an und unterhalten sie, aber sie lehren ihnen keine objektive Wahrheit. Die heutigen animierten und als Cartoon verfügbaren Darstellungen von Bibelgeschichten scheinen in wachsendem Ausmaß anrüchig und anstößig zu sein - egal wie niedlich und geschickt und wohlgemacht sie sein mögen.

Dasselbe mag über Versuche, die Bibel in einen Film zu übersetzen, gesagt werden. Egal wie aufrichtig der Versuch, er wird immer eine Korrumpierung von Gottes irrtumslosem Wort sein, reichlich angefüllt mit Bildern, die von einer gefallenen Menschheit hervorgezaubert werden.

Was sollten sie tun? Letztendlich muss jeder von uns dem Herrn Rechenschaft für seine Haltung und seine Glaubensansichten ablegen. Römer 1,17 sagt uns, dass der Gerechte aus Glauben leben wird. Die Herausforderung steht vor uns, sowohl Gnade wie Wahrheit anzuwenden, wenn wir mit diesen Situationen umgehen. Wir schlagen vor, dass sie ihren Enkeln das biblische Verständnis erklären, zu dem sie in Bezug auf Bildwerk gekommen sind.

Glücklicherweise wendet der Herr nicht Sein gerechtes Gericht auf uns in derselben Weise wie bei Uzza vorgekommen an, als er unschuldig (nach menschlichen Standards) - und mit „guten Absichten" - nach der Bundeslade griff, um sie vor dem Fallen zu bewahren, oder Ananias und Sapphira, die ihre Sünde sehr wohl kannten. Keiner kommt in die Hölle, wenn er ein Bilderbuch liest oder einen Film mit Bildern sieht, die angeblich Jesus darstellen, doch sie können als Abbildungen, die Ihm nicht gerecht werden, nicht zum wahren und lebendigen Christus führen.

Frage: Viele der heutigen christlichen Führer (einschließlich meines früheren Pastors), sagen nüchtern, wir würden in einer „Postchristlichen Ära" leben. Meine Frage lautet: vermitteln diese Führer nicht eine defätistische Haltung über christliche Werte in den Vereinigten Staaten und anderen Teilen der westlichen Zivilisation? Will nicht der Feind der Gemeinde dies glauben machen, so dass wir aufhören, die Verlorenen zu evangelisieren?

Antwort: Es ist wahr. Man bekommt üblicherweise im Westen (d.h. Amerika, Europa) zu hören, dass wir in einer postchristlichen Ära leben. Der Einfluss des Christentums hat sich in großem Maße vermindert und es gibt eine wachsende Zahl von heidnischen, islamischen, hinduistischen usw. Religionen, die hereinkommen, um das Vakuum zu füllen. Das wird oft verwendet, um die Beweisführung zu verstärken, das Christentum müsse sich ändern, etwas, was von der Emerging Church geltend gemacht wird.

Paulus schrieb, hinsichtlich der anderen Seite der Medaille, „Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung" (2 Timotheus 4,2). Es ist klar, dass das Evangelium für viele ungelegen ist. Es ist in der Welt immer ungelegen gewesen, aber Paulus spricht eindeutig auch die Gemeinde an, denn er fährt fort zu sagen, „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben" (V. 3). Die Schrift spricht immer wieder von einer Apostasie, in der sich „Namenschristen" vom Glauben abwenden werden.

Es ist lehrreich zu sehen, wie Gläubige in Drittweltnationen so viel emphatischer in ihrem Predigen des Evangeliums aus der Schrift sind. Sogar Gläubige der klassischen Denominationen in Drittweltnationen sind „evangelikaler" als viele, die sich im Westen als evangelikal bezeichnen.

Wir müssen jedoch auch daran denken, dass es biblisch gesehen nie eine „postchristliche Ära" geben wird. Johannes sprach in der Offenbarung von „...eine[r] große[n] Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmzweige waren in ihren Händen" (Offenbarung 7,9). Ihm wurde gesagt, „Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen, und sie haben ihre Kleider weiß gemacht in dem Blut des Lammes" (V. 14). So wird sogar in jenen letzten der letzten Tage das Christentum auf der Erde sein. Folglich wird Gott immer einen gläubigen Überrest haben und die Frucht dieses Überrestes „konnte niemand zählen".