Das Alter der Erde | thebereancall.org

Seegert, Jay

Das Alter der Erde

Kommt es wirklich darauf an?

Teil 1 - Auszug aus Es werde Licht von Jay Seegert

Bestimmte Dinge im Leben scheinen offensichtlich. Zum Beispiel, die Sonne geht jeden Morgen auf, Feuer ist heiß, und Schokoladeneis ist viel besser als Vanilleeis. (Nun gut, über das letzte kann man streiten.) In diese Liste von „offensichtlichen Dingen“ würden viele Leute auch die Vorstellung einbeziehen, dass die Erde sehr, sehr alt ist… Milliarden Jahre alt….

Sogar der beiläufigste Leser würde erkennen, dass zwischen einem einfachen, wörtlichen Lesen der Genesisschöpfung und dem, was die meisten modernen Wissenschaftler über das Alter der Erde glauben, eine bedeutende Menge Spannung existiert. Der wörtliche sechs Tage Schöpfungsbericht zeigt, dass die Erde etwa Tausende von Jahren alt ist (vielleicht 6.000 oder so), während heutiges Denken in Astronomie und Geologie sich auf eine Zahl von 4,6 Milliarden Jahre für die Erde festgelegt hat (und etwa 13,7 Milliarden Jahre für das Universum). 

Eines ist gewiss… beide können nicht richtig sein….

Historisch gesprochen

Fortschritte in der Wissenschaft während des frühen und mittleren 19. Jahrhunderts schienen darauf hinzudeuten, dass das Universum in der Tat einen Anfang hatte und somit nicht unendlich alt war. Dann wurde das Konzept des „Urknalls“ geboren und wurde bis zur Gegenwart zur vorherrschenden Sicht unter säkularen Kosmologen (und sogar einer Anzahl christlicher Kosmologen)….

Es gab eine Anzahl bedeutender Personen im 18. und 19. Jahrhundert, die den Weg für die weitverbreitete Akzeptanz der „Millionen von Jahren“ im Gegensatz zur traditionellen biblischen Sicht ebneten. Einer der prominentesten war Charles Lyell, ein schottischer Anwalt, der schließlich Geologe wurde. Lyell knüpfte an Arbeiten seiner Vorgänger an (James Hutton besonders), und schrieb eine dreibändige Abhandlung mit dem Titel Principles of Geology, worin er behauptete, keine weltweite oder kontinentale Fluten seien je in der Geschichte unseres Globus vorgekommen. Er bestand darauf, dass der Aufbau der Felsen mit denselben allmählichen Prozessen erklärt werden müssen, die wir heute beobachten. Um die riesigen geologischen Formationen zu erklären, die wir beobachten, sind deshalb multiplizierte Millionen von Jahren erforderlich.

Damit wir nicht zur Ansicht kommen, dass Lyell einfach den Schlussfolgerungen der empirischen Wissenschaft folgte und dass die Kreationisten bloß blinden Glauben an die Bibel an den Tag legten, prüfen Sie folgendes Zitat von Stephen J. Gould (der einer der führenden Evolutionisten der Welt bis zu seinem Tod 2002 war, und kein Freund der Kreationisten):

Charles Lyell war von Beruf Anwalt und sein Buch ist eine der brillantesten Begründungsschriften, die von einem Anwalt publiziert wurde. …Lyell verließ sich auf seine Gerissenheit, um seine uniformitarische Sichtweise als die einzig wahre Geologie zu etablieren. Zuerst baute er einen Strohmann auf, den er zerstören konnte. Tatsächlich waren die Katastrophisten [d.h. die biblischen Kreationisten] viel empirischer als Lyell gesinnt. Die geologische Aufzeichnung scheint Katastrophen zu erfordern: Felsen sind gebrochen und deformiert; ganze Faunen sind ausgelöscht. Um diese buchstäbliche Erscheinung zu umgehen, zwang Lyell den Beweisen seine Einbildungskraft auf. Die geologischen Aufzeichnungen, so argumentierte er, sind extrem unvollkommen und wir müssen hinein interpolieren, was wir vernünftigerweise folgern, aber nicht sehen können. Die Katastrophisten waren die nüchternen Empiriker ihrer Tage, und keine verblendeten theologischen Apologeten. (Gould, in Natural, History, February 1975, p. 16)

Obgleich es damals andere Wissenschaftler gab, die Lyells Sichtweise entgegentraten, fand ein bedeutenderes Phänomen in der Kirche selbst statt. Viele christliche Führer, die etwas verängstigt waren, meinten, es sei notwendig, sich an diese „neuen, wissenschaftlichen Entdeckungen“ anzupassen, indem man die traditionelle Sichtweise von 1 Mose neu bewertet. Ein Versuch – die „Lückentheorie“ – wurde 1814 von Thomas Chalmers (einem presbyterianischen Pastor) entwickelt. Diese Sicht behauptet, all die neu entdeckten „Millionen von Jahren“ könnten zwischen 1 Mose 1,1 und 1,2 eingefügt werden. Es gibt ein paar unterschiedliche Versionen, aber die folgende fasst die Standard Sichtweise zusammen:

In der weit entfernten, uralten Vergangenheit schuf Gott einen perfekten Himmel und eine perfekte Erde. Satan war Herrscher der Erde, die bevölkert war durch eine „Menschen“ Rasse ohne Seele. Schließlich rebellierte Satan, der in einem Garten Eden lebte, der sich aus Mineralien zusammensetzte (Hesekiel 28), weil er wie Gott werden wollte (Jesaja 14). Aufgrund von Satans Fall kam Sünde ins Universum und brachte Gottes Gericht auf die Erde in Form einer Flut (angezeigt durch das Wasser von 1,2), und dann einer globalen Eiszeit, als das Licht und die Wärme von der Sonne irgendwie entfernt wurden. All die pflanzlichen, tierischen und menschlichen Fossilien auf der Erde heute kommen von dieser „Luzifer Flut“ und haben keine genetische Verwandtschaft mit den Pflanzen, Tieren und Fossilien, die heute auf der Erde leben. (Fields, Unformed and Unfilled , p. 7)

Eine weitere Theorie, unterstützt von George Stanley Faber (anglikanischer Theologe), war die „day-age“ Theorie, die in etwa selbst erklärlich ist. Sie behauptet, jeder „Tag“ der Schöpfung sei tatsächlich eine Periode von multiplizierten Millionen von Jahren (wobei sie populäre biblische Unterstützung von 2 Petrus 3,8 bezieht, wo steht ein „Tag ist wie tausend Jahre“. (Siehe auch Psalm 90,4)

In solch einem kurzen Artikel ist es nicht möglich, die zahlreichen biblischen und wissenschaftlichen Fehler bei jeder dieser Theorien anzusprechen, aber [es ist wichtig, zu verstehen], wie verbreitet sie in der Kirche heute sind. 

Auch nur anzudeuten, die Erde könne nur tausende Jahre alt sein, veranlasst die Leute üblicherweise zur Ansicht, man hätte jeglichen Vernunftsinn verloren und sei mit der Wirklichkeit nicht mehr in Kontakt. Man kann dabei Aussagen hören wie „O, Ich denke, Sie haben nie von der „Wissenschaft“ gehört? und „ich wette, Sie halten die Erde für flach, oder?... Ich persönlich meine, wenn die Bibel etwas nicht direkt oder indirekt anspricht, sollten wir nicht viel Aufheben machen. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Bibel das Alter der Erde behandelt und dass das, was wir davon glauben, eine sehr bedeutende Wirkung hat, wie wir die Autorität und Inspiration der Schrift als Ganzes sehen…. Gott, der allmächtig ist, hätte das Universum im Verlauf von Milliarden Jahren erschaffen können. Er hätte sie auch in einer Milliardstel Sekunde erschaffen können. Die Hauptfrage ist nicht, was Er getan haben könnte, sondern was Er nach Seinen Worten getan hat?

Das Wesen der Wissenschaft 

Empirische Wissenschaft befasst sich mit Dingen, die wir „in der Gegenwart“ beobachten und testen können. Dazu gehört das Ausführen von wiederholten Experimenten, die uns erlauben, unsere anfänglichen Hypothesen entweder zu bestätigen oder zu verwerfen. Das Herstellen schnellerer Computer, die Verbesserung medizinischer Verfahren und der Entwurf von Satelliten sind bloß ein paar Beispiele von Dingen, die in den Bereich der „empirischen Wissenschaft fallen.

Historische Wissenschaft auf der anderen Seite befasst sich damit, Details von Ereignissen, die in der nicht beobachteten Vergangenheit geschahen, zu bestimmen. Das gesamte Denkbild der Ursprünge fällt in diese Kategorie. Nicht nur waren wir nicht dort, um die „Anfänge“ zu beobachten, sondern wir können diese Ereignisse in der Gegenwart auch nicht reproduzieren. Das gilt nebenbei sowohl für die Schöpfung wie für Evolutionsmodelle. Wir können aber Experimente in der Gegenwart durchführen und dann, indem wir eine Reihe von Annahmen über die Vergangenheit treffen, einige logisch begründete Vorstellungen von dem, was passierte, formulieren. 

Wir wollen das einfache Beispiel einer Kerze betrachten. Wir betreten ein Zimmer und sehen eine Kerze auf dem Tisch brennen. Wie lange brannte sie? (Das ist eine „historische“ Frage.) Wir waren nicht dort, als die Kerze angezündet wurde, daher wissen wir das nicht genau. Wir können etwas „empirische Wissenschaft“ auf die Kerze (in der Gegenwart) anwenden, indem wir messen, wie große die Kerze jetzt ist, wie schnell sie momentan brennt, usw. Um zu ermitteln, wie lange sie denn schon brennt, müssen wir zuerst bestimmen, wie groß sie am Anfang war und ob sie immer gleich schnell gebrannt hat. War sie 120 cm hoch? Das ist eine große Kerze! Was wenn sie nur 2,5 cm höher war als jetzt? Die Annahmen über ihre Höhe werden unsere Schlüsse beeinflussen. Dasselbe gilt für die Brenngeschwindigkeit. Manchmal sind unsere Annahmen sehr vernünftig, und andere Male sind wir „meilenweit entfernt“ (oder eine Million Meilen!). Alle wissenschaftlichen Methoden, die zu „Altersbestimmungen“ der Erde führen, unterliegen ähnlichen Annahmen. 

Die Bibel

Manche Leute meinen, die Bibel spreche das Alter der Erde nicht einmal an und deshalb sollten wir uns darüber auch keine Sorgen machen. Obgleich man in der Bibel keinen Vers finden wird, der besagt „Gott schuf die Erde vor x Jahren“, so gibt sie genug Informationen, um uns eine vernünftige Vorstellung zu geben, wann etwa die Schöpfung stattfand. Es gibt nämlich genügend Stellen, die uns rasch entscheiden helfen, ob wir über Tausende oder Milliarden Jahre reden.

Lasst uns mit Blick auf das große Bild anfangen. Gott schuf alles in sechs Tagen (1 Mose 1, 2 Mose 20,11). Manche werden fragen, „woher wissen wir, dass das tatsächliche Solar Tage waren?“… Wir müssen die Schrift interpretieren, indem wir auf ihren grammatikalischen, historischen und Textkontext schauen. Es ist interessant zu vermerken, dass Gott das Wort „Tag“ („Yom“ im Hebräischen), das erste Mal, wo Er es verwendet, definiert: „Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht.“ Das deutet auf einen normalen Solar Tag hin (Tag / Nachtzyklus).

Der Ausdruck „Abend und Morgen“ wird überall außerhalb von 1 Mose 1 immer für einen normalen solaren Tag verwendet. Das ist genau das, was wir in 1 Mose 1 finden…. „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag“, „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der zweite Tag“, usw. Das gleiche gilt für die Pluralform von Tag – „Tage“ („yamim“ im Hebräischen)…. Nochmal, das ist genau das, was wir in 2 Mose 20,11 (als Teil der Zehn Gebote) sehen: „Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und er ruhte am siebten Tag.“ Wenn jeder der Tage Millionen Jahre lang wäre, würde die Grundlage für unsere Woche keinen Sinn machen (6 Perioden von Millionen von Jahren arbeiten, und dann die 7. Periode ruhen, auch Millionen Jahre).

1 Mose 1,14 sagt: „Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten und der Tage und Jahre.“ Wenn ein „Tag“ tatsächlich Millionen Jahre entspricht… was ist dann ein „Jahr“? Das macht nur Sinn im Kontext eines wörtlichen Solar Tages.

Das biblische Alter bestimmen

Nehmen wir jetzt an, dass die Tage in der Schöpfung als wörtliche Tage zählen, notieren wir, dass Gott sagte, Er schuf die Erde am Tag eins und Adam am Tag sechs. Das sind fünf Tage Unterschied. Wenn wir eine Vorstellung erhielten, wann Adam lebte, dann würden wir wissen, wie alt etwa die Erde ist, da sie gerade fünf Tage zuvor geschaffen wurde. 

Es ist eine Tatsache, dass Jesus vor etwa 2.000 Jahren lebte. Wenn wir die Schrift studieren, finden wir, dass Abraham etwa 2.000 Jahre vor Christus lebte. Wie lange war es von Abraham zurück bis Adam? Wenn man auf die Genealogien zwischen den beiden schaut, kommen wir wieder auf etwa 2.000 Jahre. Das ergibt etwa 4.000 vor Christus, oder vor 6.000 Jahren. Einige Kritiker bringen das Argument, dass diese Genealogien nicht einfach sind (z.B. Namen werden oft hinzugefügt, weggelassen oder verändert). Es gibt für diese Behauptungen jedoch keine feste Grundlage, daher sollte das einfache Lesen die Norm sein, bis zwingende, kontextuelle Beweise aufkommen, die was anderes sagen. 

Berücksichtigt man dies alles, ist das Alter der Erde etwa 6.000 Jahre. Könnten es tatsächlich 6.500 oder 7.000 Jahre sein? Auch das ist vielleicht möglich, und das genaue Alter ist gewiss nicht das Problem. Aber könnten es biblisch gesprochen 4,6 Milliarden Jahre sein? Nicht nach dem Text.

Wissenschaftliche Beweise

Obgleich manche Datierungsmethoden Alter von Milliarden von Jahren ergeben (z.B. radiometrische Datierungstechniken), so gibt es mehr als hundert Methoden, die weit zu geringe Alter ergeben, um der säkularen Geologie und der begleitenden Evolutionsgeschichte auszuhelfen….

Eine der Hauptprämissen hinter beinahe jeder Datierungsmethode ist die Annahme einer konstanten Prozessrate in der gesamten Vergangenheit. Im Fall des Uranzerfalls (U 238) zum Beispiel, das zu Blei (Pb 206) zerfällt, wird angenommen, dass die beobachtete Uranzerfallsrate zu Blei seit Milliarden von Jahren konstant war, obgleich keiner da war, um es zu messen. Die meisten Kreationisten sind mit der Annahme, eine konstante Zerfallsrate sei gut begründet, nicht einverstanden. Aber um des Argumentes willen, sogar wenn wir annehmen, dass die meisten Raten konstant waren, ergeben manche Methoden… erheblich jüngere Alter. 

Ein paar wissenschaftliche Beobachtungsmethoden sind hier für ihre Betrachtung gelistet.

Das magnetische Feld der Erde • Radiohalos • Fossilien, die durch mehrere Schichten gehen • große Mengen von Helium in Mineralien • Bildung von Öl, Kohlen, Diamanten • Kohlenstoff 14 Level • Zerfall von Biologischem Material • Gefaltete Berge

[In der nächsten Ausgabe werden wir einen näheren Blick auf jede dieser Methoden werfen und weitere Beweise für die Folgerung des Verfassers über das Alter der Erde liefern.]