Die Bibel nach Hollywood 2 | thebereancall.org

McMahon, T.A.

Da wir nun von göttlichem Geschlecht sind, dürfen wir nicht meinen, die Gottheit sei dem Gold oder Silber oder Stein gleich, einem Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung. – Jesaja01 17,29

Jetzt geht es wieder los. Wer mir zustimmen mag, aber mein Rufen nach Unterscheidung bei „biblischen“ Filmen etwas satt hat, bei dem entschuldige ich mich… aber meine Bedenken nehmen zu. Dennoch bitte ich um Ihr Gebet für unsere Geschwister in Christus und für die Multimillionen Verlorenen, denen eine Karikatur des biblischen Sohnes Gottes in noch einer weiteren Hollywood Übertragung des Wortes Gottes serviert wird.

Manche sagten, „na und? Die Leute werden für Jesus und die Bibel interessiert, und das ist eine gute Sache.“

Stimmt das? Wer ist der Jesus, der ihre Aufmerksamkeit gewinnt? Wie nahe kommt die Filmpräsentation dem biblischen Bericht? Macht es einen Unterschied?

Egal wie nahe eine gefälschte Zwanzigdollarnote der echten kommt, sie ist immer noch eine Fälschung. Rechtsfragen und Täuschung beiseite, als Währung hat sie keinen Wert. Doch jemand, der nicht weiß, dass die Note gefälscht ist, mag anfangs über einen Tornister solcher Zwanziger begeistert sein. Die Begeisterung endet jedoch rasch, sollte er versuchen, das Falschgeld auszugeben. Obgleich der Vergleich etwas holpert, wirft er immer noch ein Licht auf wichtige Fragen.

Jesus, der eingeborene Sohn Gottes, der das Bild des unsichtbaren Gottes ist und der Eine, in dem die Fülle der Gottheit wohnt, ist nicht jemand, der durch ein gefallenes, endliches Wesen porträtiert werden sollte (nachgemacht wäre genauer) – ob er Christ ist oder nicht. Jeder derartige Versuch wird zu einem anderen Jesus, einem falschen Christus führen.

Laut der Bibel haben alle Christen, die wirklich wiedergeboren sind, eine persönliche, intime Beziehung zu Jesus Christus, und diese Beziehung hat sich entwickelt und ist reif geworden (oder sollte es zumindest), indem man Ihn kennenlernt durch Sein Wort, durch Gebet und indem man Seinen Lehren gehorcht. Beinahe vier Jahrzehnte kenne ich Jesus persönlich und durch Gottes Gnade wächst meine Beziehung zu ihm weiterhin. Wie könnte diese Beziehung gestärkt werden, wenn ich jemanden anschaue, der offensichtlich nicht Jesus ist, sondern durch seine Schauspielerei versucht, die göttlichen Eigenschaften des Sohnes Gottes widerzuspiegeln? Das ist nicht möglich.

Lasst uns ein paar andere Beispiele betrachten, die hoffentlich zeigen werden, wie falsch jeder Versuch ist, Jesus abzubilden, der laut der Schrift der Glanz von Gottes Herrlichkeit und der Ausdruck Seiner Person ist, und wie es einfach unmöglich ist, Seine übernatürlichen Eigenschaften und Seine göttliche Persönlichkeit auf dem Bildschirm zu zeigen. Ein Film neuen Datums gab historische wie auch Hollywood Einsichten in das Leben Abraham Lincolns. Der Schauspieler, der Lincoln spielte, war herrlich überzeugend. Er schaute gewiss wie Lincoln aus, zumindest so wie auf den Fotos, die wir von unserem früheren Präsidenten haben. Er tat Dinge, die Lincoln laut historischer Berichte tat; in dem Maße, wie die Berichte wahr sind. Darüber hinaus haben wir eine Sichtweise von Lincoln, die durch die schöpferischen Künstler Hollywoods hervorgezaubert wurde. Sie war überzeugend realistisch, traf aber für den Mann selbst nicht zu. Das kann auch nicht sein. Warum? Keiner der schöpferischen Künstler war da, als unser früherer Präsident lebte, daher kannte ihn keiner persönlich. Sie schufen ein Bild von Lincoln, das einige Wahrheiten über ihn widerspiegeln mag, aber sie haben auch viele eigene Vermutungen dazugetan.

Lasst uns den Gedankengang etwas erweitern. Nehmen wir dieses erfundene Szenario: Ich nehme meine Frau mit zu der Vorführung einer Hollywoodverfilmung ihres Lebens, die ich produziert und inszeniert habe. Ich führe seit 45 Ehejahren eine intime Beziehung mit ihr – mit anderen Worten, ich kenne sie wirklich gut – und ich möchte durch einen Film der Welt ihre Qualitäten zeigen. Ich stelle einen „Oskar Preiswürdigen“ Drehbuchautor an, um das Drehbuch zu erstellen, gebe einer schönen und begabten Schauspielerin die Hauptrolle, scheue keine Ausgabe, eine authentische Produktion über die Schauplätze ihres Lebens zu schaffen, und bringe die edlen Aspekte ihrer Lebensgeschichte groß heraus. Nach dem Film sagt sie mir nüchtern, „das ist ein schmeichelhafter Film… aber das bin ich nicht. Ich sehe nicht so aus, rede nicht so, denke nicht so. Einige dieser Szenen sind so nie passiert, und hätte ich nicht die Namen der anderen Leute, die von Schauspielern dargestellt wurden, erfahren, hätte ich nur vermuten können, welche Rolle sie wohl in meinem Leben spielten. Ansonsten Liebling, das bin ich einfach nicht.“

In meinem Enthusiasmus, durch das Filmmedium anderen die Liebe meines Lebens zu zeigen, hätte ich ihnen offensichtlich fälschlich eine Sicht von ihr, die weder genau noch wahr war, vermittelt. Aber hallo, das ist keine große Sache! Es ist nur ein Film – bloß eine populäre Unterhaltungsform, auch wenn behauptet wird, er beruhe auf einer wahren Geschichte oder Person. „Beruht auf einer wahren Geschichte“ ist eine beschönigende Beschreibung aus Hollywood für „wir haben den größten Teil der Geschichte erfunden.“

Nun lasst uns bei den beiden Beispielen zum Punkt kommen. Angenommen, Jesus würde neben mir im Kino sitzen, während wir ein Marathon „biblischer“ Filme anschauten, die einen Schauspieler groß herausbringen, der versucht, Ihn zu verkörpern. Würde er dies einfach als Art der Unterhaltung ansehen – bloß eine Kinobearbeitung Seines irdischen Lebens? Würde er begeistert sein von denen, die am „genauesten“ sind? Nein, ich frage mich, ob zu Seiner Antwort wohl das Wort „Blasphemie“ gehören würde. Noah Webster (der die Bibel gut kannte) schrieb in seinem Wörterbuch von 1828, die Blasphemie „ist eine Beleidigung Gottes, indem Ihm verweigert wird, was Ihm gebührt und gehört, oder Ihm etwas untergeschoben wird, was nicht Seinem Wesen entspricht.“ Darunter fällt jeder Versuch von Menschen, den Gott-Menschen Jesus zu verkörpern. Das Ergebnis kann nur ein falscher Christus sein und Jesus warnte, jene würden in den Tagen vor Seiner Rückkehr vermehrt auftreten (Matthäus 24,5).

Eine Vielzahl sehr einflussreicher evangelikaler Führer (Rick Warren, Luis Palau, Max Lucado, Francis Chan, Pat Robertson, Andy Stanley, Joel Osteen, T.D. Jakes, Sam Rodriguez, Geoff Tunnicliffe, Leith Anderson, Ro Chang Soo, Erwin McManus, Jim-Bob Park, Bill Hybels, James O. Davis, Craig Groeschel, Miles McPherson, Jimmy Mellado, zusammen mit einer Anzahl katholischer Bischöfe und einem Kardinal) hat The Son of God und die History Channel Bibelserie, die ihn hervorbrachte, in den höchsten Tönen gepriesen. Das stellt ihre Sicht der Bibel ernsthaft in Frage.

Wenn sie wirklich glauben, die Bibel sei das Wort Gottes, das heißt Seine Gott-gehauchte, irrtumslose Offenbarung an die Menschheit, wie können sie dann eine menschliche Produktion preisen, die den Anspruch erhebt, „durch unwiderstehliche filmische Erzählkunst die Geschichte von Jesu Leben den Zuschauern…“ zu bringen, und dabei die entscheidenden Wahrheitsaspekte der Schriften völlig zerstört? Anscheinend haben diese Führer kein Problem damit, wie das Wort in einer Szene nach der anderen entstellt wird. Tauchten die weisen Männer am Stall kurz nach der Geburt Jesu auf? Köderte Jesus den Petrus, Ihm zu folgen, indem er sein Netz mit Fischen füllte? Zog Jesus die Fische in Petrus Netz, indem er mit seinen Fingern durchs Wasser sauste? War Maria Magdalena die alleinige Frau in dem kleinen Trupp der Jünger (wenn nicht eine von den Aposteln)? Spielte Nikodemus den guten / schlechten Pharisäer, und forderte Jesus sogar über das Steuerzahlen heraus? War Pilatus ein brutaler Militärführer, der drohte, den Tempel zu schließen? Stritt sich Jesus mit Barabbas? Kitzelte Jesus ein kleines Mädchen und erzählte ihr scherzhaft, dass der Tempel vollkommen zerstört würde? Trank Jesus beim letzten Abendmahl den Wein, den er soeben als sein Blut bezeichnet hatte? Wusch die Mutter Jesu seinen blutigen Leichnam vor der Beerdigung? Erschien Jesus dem Johannes auf Patmos ohne Symbole? Die Liste un- und außerbiblischer Szenen geht so weiter.

Man sollte meinen, ein christlicher Führer, dem die Schriften wirklich am Herzen liegen, würde die Ermahnung, ihr nichts hinzuzufügen, ernst nehmen. Dennoch bringt beinahe jede Szene des Films Gespräche, die die Drehbuchautoren erfanden, zusammen mit zahllosen ausgedachten Monologen von „Jesus“. Wie könnte ein Gläubiger es billigen, wenn biblischen Personen Worte in den Mund gelegt werden, besonders in den Mund des eigenen Herrn und Heilands? Doch das muss geschehen, um eine filmische Kinobearbeitung der Bibel zu machen. Weder die Worte der Schrift noch die Beschreibungen in ihren Seiten genügen – deshalb musste jede Szene vom kreativen, wenn auch gefallenen Verstand von Menschen erfunden werden.

Jesus verkündete in Johannes 17,17: „Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ Bei Verteidigung des Filmes könnte man jedoch argumentieren, dass viel von dem, was präsentiert wurde, die Wahrheit der Schrift hochhielt. Wie viel? Wir könnten dasselbe zur Verteidigung der falschen Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift, herausgebracht von den Zeugen Jehovas oder der blasphemischen Message Bibel sagen. „Viel“ oder „Menge“ ist nicht das Kriterium, um etwas als getreu dem Wort Gottes zu kennzeichnen. Die Bibel, die Gottes irrtumslose Kommunikation an die Menschheit ist, ist die absolute Autorität eines Gläubigen in allen Dingen von Glauben und Praxis. Wenn nur viel davon wahr wäre, dann ist sie weder irrtumslos noch kann sie die Autorität eines Gläubigen darstellen.

Ein so genannter biblischer Film – jeder biblische Film – kann aus offensichtlichen Gründen niemals wirklich biblisch sein. Dadurch versucht man, ein Buch optisch zu reproduzieren, das selbst objektiv und übernatürlich ist. Zuerst kann die Bibel optisch nicht übersetzt werden, ohne ihr objektives Wesen zu verlieren. Moses erhielt auf dem Berg Sinai kein Bilderbuch. Gott kommunizierte mit ihm in Worten, die niedergeschrieben wurden. Deshalb kann die Kommunikation durch die Hermeneutik, die Wissenschaft der Interpretation, objektiv verstanden werden. Das muss die Grundlage für Gläubige sein, um zu einem gemeinsamen Verständnis über das zu kommen, was Gott mitgeteilt hat.

Die Interpretation von Bildern hat auf der anderen Seite nicht diese Objektivität und bezieht beinahe immer ein subjektives Verständnis ein. Fragen sie zum Beispiel eine Handvoll Leute über ihren Eindruck von einem bestimmten Bild, und sie erhalten ziemlich unterschiedliche Antworten. Fragen sie dann, was der Künstler ihrer Meinung nach mitteilen wollte. Wieder werden sich ihre Antworten beinahe immer unterscheiden, weil die Kommunikation in einem subjektiven Medium stattfindet statt in einem objektiven. Ein biblischer Film ist eine optische Interpretation

Die Produktion von Kinofilmen ist ein sehr teurer, gemeinschaftlicher Prozess, der den kreativen Input von zahllosen Leuten umfasst und deren Hauptziel die Unterhaltung von Zuschauern ist. Am Ende erwartet man dann einen Kinohit. Entscheidungen fallen oft auf Grundlage von Herstellkosten, Problemen bei Örtlichkeiten, den Egos der Schauspieler, den Vorstellungen von Regisseur und Drehbuchautoren, Launen des Produzenten, Studiodruck, Wetter, usw., usw. Selten, wenn überhaupt, würde die Wahrheit des vorgestellten Inhalts eine große Rolle spielen, besonders wenn sie mit anderen Überlegungen kollidiert. Was sagt ihnen das über die Verfilmung der Bibel, dem Wort Gottes?

Eines der verblüffendsten Merkmale von optischen Medien ist die Macht der Bilderwelt. Szenen, die auf der Leinwand zu sehen sind, können im Gedächtnis des Zuschauers haften bleiben und kommen ihm gelegentlich im Laufe des Lebens plötzlich wieder in den Sinn. Das kann geistlich verheerend sein. Von manchen Gläubigen, die Mel Gibsons „biblischen Film“ The Passion of the Christ gesehen hatten, hörte ich, wie sie große Probleme hatten, das Gesicht von James Caviezel auszublenden, wenn sie an Jesus dachten, sogar beim Gebet. Nicht jeder hielt dies für ein Problem. Eine Frau beschwerte sich über unsere Kritik von The Passion, und merkte an, sie halte sich für reichlich gesegnet, Caviezel als konkretes Bild von Jesus für ihre Gebete zu haben. Ich erinnere mich im Gegensatz daran, als Dave Hunt und ich das Kino nach der Rezension von Mels Film verließen, dass Dave den Herrn anrief, die Bilderwelt des falschen Christus zu entfernen, die gerade in seinen Verstand eingedrungen war!

Die Bibel beschreibt Jesus für uns nicht in jedem Detail. Warum ist das so? Könnte es sein, dass Gott weiß, wie Sein Bild in unserem Verstand zur Grundlage für Götzendienst werden kann, den die Schrift verdammt (2 Mose 20,4-5; Apostelgeschichte 17,29)? Sogar ohne biblische Basis und im Licht ihrer Verdammung sind falsche Bilder von Jesus reichlich vorhanden, von den griechisch und russisch orthodoxen Ikonen bis zu klassischen katholischen Kunstwerken; und dazu zählen jetzt auch die zahlreichen Darstellungen von Christus in den Filmen. Abgesehen vom Tadel der Schrift (weil zu wenige sich darum kümmern oder beachten, was die Bibel sagt), welchen Wert könnte man in einer falschen Darstellung von Jesus finden – besonders für jene, die behaupten, Ihn persönlich zu kennen? Wie Dave Hunt vermerkte, „Wäre das nicht so, wie wenn ein Mann das Bild einer schönen Schauspielerin in seiner Brieftasche hat, mit dem Vorwand, ‚sie erinnert mich an meine Frau‘“? Was mag seine Frau davon halten? Was würde es für ihre Beziehung bedeuten? Wir könnten dieselbe Frage über unsere eigene intime Beziehung zu Jesus stellen. Würde Ihn das nicht betrüben?

Als Jesus Petrus dreimal fragte, ob er Ihn liebte, antwortete Petrus, „du weißt, dass ich dich lieb habe“. Nach den Antworten Petrus gebot ihm Jesus, „weide meine Lämmer, weide meine Schafe“. Was ist dann mit den heutigen Hirten, die ihre Schafe mit einer von Hollywood geschaffenen Nahrung versorgen, zusammengestellt von Mietlingen? Was ist mit jenen sehr einflussreichen christlichen Führern, die den Film Son of God gebilligt haben, die sich für Anzeigenkampagnen für den Film hingegeben haben, deren Gemeinden (vor der Filmpremiere) beinahe 500.000 Kinositze für ihre Herden erworben haben? Ist es wirklich die Liebe für Gottes Schafe und Sein Wort, das sie dazu bringt, Seine Herde in schwerwiegenden Irrtum zu führen?

Die unglaubliche Macht des Mediums Film liegt in seiner Fähigkeit, die Gefühle durch Bildwerk, Schauspielerei, Dialog und Musik zu beeinflussen. Sogar bei Trickfilmen können Tränen fließen. Leute können künstliche, das „Leben verändernde“ Erfahrungen haben, die auf dem beruhen, was sie auf der Leinwand gesehen haben, aber das Wort Gottes sagt uns: „das Fleisch nützt gar nichts“ (Johannes 6,63). Eine vom Film erzeugte Katharsis mag jemanden in seiner Erfahrung beeinflussen, aber sie kann ihn nicht geistlich bereichern, noch kann sie Verlorene retten.

Immer mehr „biblische“ Filme werden eine Zeit lang produziert werden, denn Hollywood, das historisch gegen die biblische Wahrheit stand, erkennt, dass gerade jetzt Christen, und besonders ihre „Führer“, eine brauchbare Einkommensquelle sind. Die Filmindustrie wird weiterhin die Hirten verführen und die Schafe ausnehmen, bis sich der „evangelikale“ Marketingplan überlebt. Leider sehen wir in all diesem die Worte von Petrus erfüllt: „Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten“ (2 Petrus 2,3). TBC

Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt acht, daß euch niemand verführt! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen. – Matthäus 24,4-5