F&A 2012_06 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Ihr TBC Daily Update über The Hunger Games (4.4.2012) schien an der Sache vorbei zu gehen. Die Absicht von The Hunger Games ist zu zeigen, wozu Menschen in der Lage sind, und die Teenager, die ich kenne, die sie sahen, waren entsetzt und bereit und willens, die Schrecken des Films zu diskutieren, einschließlich der Erwachsenen im Film, usw. Sie konnten das meiste davon nicht ertragen anzusehen, aber die moralischen Lehren waren gewiss da, ganz bestimmt. Haben Sie das nicht gesehen?

Antwort: In dieser Hinsicht sollte man nicht sich anmaßen, „die Absichten“ des Verfassers zu kennen. (Der Handlungsstrang ist kaum originell, aber mag immer noch in weit größerer philosophischer und politischer Tiefe analysiert werden, als es ursprünglich offensichtlich ist). Es ist jedoch schwerwiegend, widerwärtige „Gräuel“ zu übersehen, um eine Diskussion über sittliches Verhalten anzuzetteln. Ähnliche Versuche wurden gemacht, um die „moralischen Lektionen“ in den gewalttätigen Filmen der Harry Potter und Twilight Serien zu verteidigen – und beide waren laut ihren Autoren die Produkte Geist-geleiteter „Inspiration“. Link

Die Anweisungen des Herrn dagegen lauten: „Ich will nichts Schändliches vor meine Augen stellen; das Tun der Abtrünnigen hasse ich, es soll mir nicht anhaften“ (Psalm 101,3). Der Herr ruft uns zu einem heiligen und gehorsamen Leben auf. Folglich schrieb Paulus an die Römer: „Denn euer Gehorsam ist überall bekanntgeworden. Darum freue ich mich euretwegen, möchte aber, dass ihr weise seid zum Guten und unvermischt bleibt mit dem Bösen“ [unsere Hervorhebung] (Römer 16,19).

Versuche, moralische Lektionen durch „Furcht“ zu erteilen, haben sich überdies als Misserfolg erwiesen. Soziale Programme wie „Scared Straight“ [etwa: Abgeschreckter Rechtschaffener] verwandten aggressive Androhungen von Gewalt durch Strafgefangene, um Teenager von den Konsequenzen des Verbrechens zu überzeugen. Das Programm wurde aufgegeben, nachdem man sah, wie es zu viele Heranwachsende inspirierte, das Verhalten nachzuahmen, vor dem sie angeblich „abgeschreckt“ wurden. Warum sollten die Versuche, The Hunger Games (THG) zu „moralisieren“, nicht zum gleichen Ergebnis führen? Im besten Fall ist die Moral und Ethik jeder Figur in THG situationsbezogen – und ermutigt zur Selbstjustiz (oder entschuldigt sie zumindest). Dies ist ein Appell ans Fleisch, nicht an biblische Wahrheit: „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17,9).

Berücksichtigen Sie die Kommentare von bloß einem Kritiker: „Dies ist eine sehr scharfe Kritik unserer Kultur und eine, die man ernst nehmen muss. Aber für all die Schönheit und die moralische Überlegenheit, die diese Geschichte enthält, es ist ebenfalls wahr, dass die Welt, die Collins geschaffen hat, schrecklich böse ist. Teenager werden im ganzen Film durch Messer, Schwerter und mutierte Hunde erledigt; Erwachsene sind entweder zu machtlos oder zu korrupt um zu helfen; und Katniss selbst erfährt eine innerliche Verzweiflung, die sie (in künftigen Folgen) zum Selbstmordversuch treiben wird. Auf einige Betrachter – besonders jüngere oder beeinflussbarere Teens – mögen The Hunger Games denselben abstumpfenden Effekt auf das Gewissen haben, vor dem uns Collins warnen will“ Link.

Frage: Wenn die ganze Bibel von Gott inspiriert ist und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, und zur Erziehung in der Gerechtigkeit ist (2 Timotheus 3,16.17), und wenn Gott derselbe gestern, heute und auch in Ewigkeit ist (Maleachi 3,6; Hebräer 13,8), können dann Lehren und besonders Prophezeiungen aus dem Alten Testament, die an Israel gerichtet sind, nicht auch auf Amerika Anwendung finden?

Antwort: Das Alte Testament enthält zahlreiche Dinge, die auf Gläubige heute anwendbar sind, einschließlich der Geschichte, wie Gott mit der Menschheit und besonders mit Israel verfährt. „Alle diese Dinge aber, die jenen [Israel] widerfuhren, sind Vorbilder, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist“ (1 Korinther 10,11). Sicherlich können wir aus dem Alten Testament eine Anwendung zu unserer Erbauung entnehmen.

Es gibt uns auch Prophezeiungen, von denen einige (aber bis jetzt nicht alle), im Neuen Testament in Erfüllung gingen, und uns somit die Gewissheit geben, dass unser Glaube kein „blinder Glaube“ ist, sondern durch nachprüfbare Beweise ausgewiesen ist. Es berichtet von der Schöpfung und dem Plan des Herrn für diese Welt und seine Bewohner. Es spricht auch von der Erlösung, die in Christus voll offenbart werden wird.

Der Schlüssel zum Verständnis, wie das Alte Testament heute anzuwenden ist, liegt der Ermahnung des Paulus zugrunde: „Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt“ (2 Timotheus 2,15). Folglich müssen wir unterscheiden, zu wem der Herr gerade spricht und welche Anwendungen vernünftigerweise für ein bestimmtes Thema zutreffen. Das hat damit zu tun, den Kontext zu erkennen und den Inhalt zu verstehen. Wie das Sprichwort lautet: „Einen Text aus seinem Kontext gerissen ist ein Vorwand [Prätext].“ Wenn dies geschieht, kann im besten Fall der Text nicht richtig verstanden werden und wird im schlimmsten irreführend sein.

Wenn zum Beispiel ein Gläubiger Davids Worte in dem Psalm nimmt: „nimm deinen heiligen Geist nicht von mir“ (Psalm 51,13), und versucht, sie auf sich anzuwenden, dann hat er den Kontext übersehen und einer Lehre des Neuen Testamentes widersprochen. Als David sündigte, wie er es mit Bathseba tat, verließ ihn der Heilige Geist. Als er Buße tat, indem er seine Sünde Gott bekannte, wurde ihm der Heilige Geist zurückgegeben, was ihm möglich machte, den Psalm zu schreiben. Der Heilige Geist nahm erst nach Christi Himmelfahrt (Johannes 16,7) auf Dauer Wohnung in einem Gläubigen. Wenn heute ein Gläubiger sündigt, wird Gott ihn überführen und zurechtweisen (Hebräer 12,5-7), aber Er wird Seinen Heiligen Geist nicht von ihm nehmen (Epheser 1,13-14).

Das Alte Testament gibt den Gläubigen heute einen geschichtlichen Bericht der Menschen und Ereignisse, die bewiesen werden können. Wir können einen flüchtigen Blick auf die Langmut unseres Gottes mit Seinem Volk erhaschen. Wir lernen, eine Furcht vor dem Herrn zu haben (denn dies ist der Anfang der Weisheit – Psalm 111,10; Sprüche 9,10). Wir erkennen, dass Gott trotz all dessen, was Israel getan hat, barmherzig ist. Er zerstört sie nicht vollkommen (Jesaja 10,20-22). Wir erhalten eine Sicht auf die Heiligkeit Gottes und erkennen, wie gravierend Gott auf Sünde reagiert. Dies sind nur ein paar.

Wenn man jedoch auf Prophezeiungen schaut, die Israel spezifisch gegeben wurden, und versucht, sie auf das amerikanische Volk in mehr als einer allgemeinen oder spirituellen Weise anzuwenden, bedeutet dies, sich fehlerhafte Freiheiten sowohl mit dem Kontext wie dem Inhalt zu nehmen.

Wir können von einem prophetischen Gericht gegen Israel lernen, dass Gott sich mit uns persönlich hinsichtlich unserer Sünden des Götzendienstes befassen wird. Aber Gott richtet Amerika nicht als eine Nation, weil Er keinen Bund mit Amerika hat – oder eigentlich keiner anderen heidnischen Nation. Gott hat nur einen Bund mit der Nation Israel, die er in Übereinstimmung mit Seinen Prophezeiungen gerichtet hat und weiter richten wird,

Gottes Aufruf zur Buße richtet sich auf der anderen Seite an die ungläubigen Amerikaner (wie auch die Gläubigen, die Buße tun müssen), wie er sich an die Ungläubigen auf der ganzen Welt richtet. Es gibt jedoch keine kollektive Erlösung für heidnische Nationen, obgleich die Erlösung den Individuen in diesen Nationen angeboten wird.

Wir müssen die Ermahnung von Paulus beachten, vorsichtig zu sein, wie wir das Wort Gottes anwenden (1 Korinther 3,10).