F&A 2013_07 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Sollte ich eine Position [für die Entrückung] in der Mitte der Trübsal (vor dem Zorn) annehmen, hätte ich angeblich eine häretische Position angenommen und meine fundamentalistischen Baptisten Brüder werden sich von mir trennen. Das ist eine Schande…. Ich meine, die Unterstützer der Entrückung vor der Trübsal haben Schriftstellen aus dem Kontext gerissen, um ihre Position zusammenzuflicken…. Wenn die Entrückung ein geheimes Ereignis ist, das unmittelbar bevorsteht, warum sollte Gott sagen „wachet“? Wir müssen nach mehr Ausschau halten als den Zeichen und Jahreszeiten.

Antwort: Unsere Position sollte nie darauf beruhen, wer für oder gegen eine Lehre ist. Die Schrift gibt uns die Anweisung, jemand zu sein, „der das Wort der Wahrheit recht teilt“ (2 Timotheus 2,15). Wir wissen, jeder Vers muss an seinem Platz und in Harmonie mit dem Rest der Schrift verstanden werden. Indem wir uns dafür abrackern, gilt „jeder sei seiner Meinung gewiss“ (Römer 14,5).

Wir müssen uns unserer Meinung gewiss sein – das ist unsere Position. Folglich, ob sich Ihre IFB Brüder von Ihnen trennen werden oder nicht ist an sich kein Beweis für Wahrheit oder Irrtum dessen, was Sie glauben. Was sagt die Schrift? Wer an eine Position der Entrückung vor dem Zorn oder nach der Trübsal glaubt, wird gewiss nicht mit dem Herrn auf dem Weg in den Himmel streiten: „Warte, so habe ich die Schrift nicht verstanden!“

Ungelogen, viele derer, die die Entrückung vor der Trübsal aufgeben, geben auch den Prämilleniallismus komplett auf, und nehmen stattdessen solche Positionen wie Präterismus, Amillenialismus oder Postmillenialismus ein. Von dort breitet sich der Niedergang zur Ersatztheologie und in extremen Fällen zum Antisemitismus aus.

Warum sollte Gott uns sagen zu „wachen“? Die Schrift erlegt den Leuten des Herrn vom Anfang bis zum Ende Wachsamkeit auf. Jesus ermahnt Seine Nachfolger: „Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtstunde der Dieb käme, so würde er wohl wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen“ (Matthäus 24,43). Markus 13 entspricht Matthäus 24 und schließt mit der Aussage Jesu: „So wacht nun! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder zur Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen; damit er nicht, wenn er unversehens kommt, euch schlafend findet. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wacht“ (Markus 13,35-37). Es gibt eine reinigende Wirkung, die in der Lehre der Entrückung vor der Trübsal verstanden wird. Christus könnte zu jeder Zeit zurückkehren! „Wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist“ (1 Johannes 3,2-3). Man darf mit Sicherheit die Schlussfolgerung treffen, der Herr will, dass wir wachen, egal was unsere persönliche Theologie sein mag.

Schließlich müssen wir im Licht stehen, das Gott uns in der Bibel gegeben hat. Deshalb hält uns der Herr zu häufigem und sorgfältigem Lesen der Schrift und Nachdenken darüber an. Teil der Kontroverse, die durch die Eschatologie erzeugt wird, ist der Tatsache zu verdanken, dass bestimmte Dinge noch nicht geschehen sind. Letztlich wird das, was geschehen wird, der Wille des Herrn sein, ungeachtet unserer Sichtweise oder Verständnisses. Weiter, das Buch der Offenbarung enthält sowohl bildliche wie wörtliche Dinge. Kein Wunder, dass der Herr uns sagte, „das Wort der Wahrheit richtig zu teilen“ (oder jedes Stück an die richtige Stelle zu setzen) – 2 Timotheus 2,15.

Frage: Ich verstand nie wirklich Ihre Einwendung gegen den Kalvinismus, aber im letzten Jahr bin ich durch viele Leute mit Bundestheologie [ein weitere Aspekt der Reformationslehre] ziemlich verprügelt worden und habe angefangen, über die Frage nachzudenken, ob ihre Lehre irgendwie schädlich ist und diesen Antagonismus hervorbringt, oder ob Leute mit schädlichen Persönlichkeiten von der Lehre angezogen werden. Ich komme zum Schluss, dass die Bundeslehre eine Betonung auf den Christen legt (sowohl individuell wie kollektiv), die unser Werk erhebt, so dass der Geist verlöscht und das Fleisch erhoben wird. Die Liste dieser Werke sehe ich in Galater. Dieser Weg (Galater) führt meiner Ansicht nach zu dem von den Pharisäern definierten Ziel. Ich wäre an Ihrer Sichtweise zu diesem Thema interessiert.

Antwort: Unsere Einwendungen gegen den Kalvinismus sind vor allem biblisch, aber wir haben Reaktionen vieler Kalvinisten auf Artikel, die wir geschrieben haben und auf Bücher von Dave Hunt zum Thema erlebt, die kaum christlich waren. Solch feindliche Reaktionen wurden sogar von Kalvinisten selbst bemerkt. Eine Anzahl von Kommentatoren hat von dem „intellektuellen“ Anreiz (d.h. Stolz) gesprochen, der zu oft bei prominenten Kalvinisten zu sehen ist. Laut einem der Befürworter der reformierten Lehre zieht der Kalvinismus Nachfolger, „weil er einen intellektuellen Anreiz und spirituelle Tiefe gegenüber dem vorherrschende Antiintellektualismus und der allgemeinen evangelikalen Oberflächlichkeit besitzt“ (http://modernmarch.com/2011/05/13/david-naugle-on-the-appeal-of-calvinis...).

Der Kalvinist John Piper schrieb, „Der intellektuelle Anreiz des Kalvinismus Systems zieht eine bestimmte Art von intellektueller Person an und dieser Personentyp neigt nicht dazu, der wärmste, unschärfste und liebevollste zu sein. Deshalb läuft dieser Personentyp große Gefahr, feindlich, barsch, schroff, unsensibel und intellektuell zu sein…. Es ist eine traurige und schreckliche Sache, dass dies der Fall ist. Manche dieser Typen sind nicht einmal Christen, meine ich. Man kann ein theologisches System annehmen und nicht einmal wiedergeboren sein“ (Piper, “Why Are Calvinists So Negative?”, Desiring God Blog, 5/21/2008).

Ein anderer Kalvinist, Greg Dutcher, stellt fest: „Ich liebe die Lehren der Gnade von ganzem Herzen und ich denke, sie erschüttern den Stolz, demütigen und erzeugen Liebe. Aber ich meine, sie ziehen manche Leute in großen Teilen aufgrund ihrer intellektuellen Präzision an. Sie sind kraftvoll kohärente Lehren und bestimmte Arten von Gemütern werden davon angezogen. Und jene Arten von Gemütern neigt dazu, streitlustig zu sein.“ (Killing Calvinism: How to Destroy a Perfectly Good Theology from the Inside [Cruciform Press, June 2012], p. 88)

Es ist zu leicht, von einem „Ismus“ betört zu werden, statt durch Sein Wort näher zu Christus gezogen zu werden. Der Apostel Paulus erinnert uns, dass der Herr „uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“ (2 Korinther 3,6). Er spricht nicht vom alttestamentlichen Gesetz, sondern sagt, es sei möglich, die neutestamentliche Wahrheit in einer Geistlosen Weise zu predigen, die den Hörern letztendlich den Tod bringt.

Es wurde gesagt, „Bittet den Herrn nicht, euch zu gebrauchen. Bittet ihn lieber, euch brauchbar zu machen“. Er vergeudet Seine Anstrengungen nicht. Wenn der Herr uns anweist, unseren Dienst „milde“ (2 Timotheus 2,24-26) zu tun, müssen wir es so machen und glauben, dass er vielleicht jene verändern wird, denen man zu Dienste ist, und wenn nicht, waren wir dem Wort treu. Glauben wir Ihm oder greifen wir aus menschlicher Gewohnheit und dem Wort Gottes ungehorsam zur Rute?

„So lasst uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient“ (Römer 14,19). Wir können unmöglich hoffen, Schafe aufzubauen, die aus Erfahrung gelernt haben, vor uns wegzurennen.