verteidigt den Glauben 2014_08 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Verteidigt den Glauben

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Eine überstrapazierte Lüge

Frage: Mein Psychologieprofessor an der Universität behauptet, jeder könne jede Idee, die er wolle, aus der Bibel herauslesen. Man könne jede beliebige Aussage entnehmen, die die Person, die sie liest, glauben möchte. Und er sagt, das sei der Grund, warum es so viele Unterschiede bei denen gibt, die behaupten, der Bibel zu folgen: zum Beispiel zwischen Katholiken und Protestanten und zwischen den Hunderten protestantischen Denominationen. Wie kann man sich dann bei der Bibel auf irgendwas verlassen? 

Antwort: Kurzes Nachdenken wird die Absurdität der grundlegenden Prämisse in diesem Streit zeigen. Sprache hat Bedeutung. Eine Aussage mag so beschaffen sein, dass ihre Bedeutung unsicher oder zweideutig ist und somit zwei sich widersprechende Vorstellungen zu unterstützen scheint. In solchen Fällen erkennt jeder die Unsicherheit oder Zweideutigkeit, wenn er das liest oder hört. Keiner würde getäuscht oder dem, was keine klare Bedeutung hat, Aufmerksamkeit schenken. 

Die verblüffende Behauptung des Professors geht jedoch weit über die Aussage hinaus, die Bibel sei widersprüchlich oder zweideutig. Er sagt, man könne jede Vorstellung aus ihr ableiten und anscheinend logisch rechtfertigen. Wenn das wirklich wahr wäre, wäre die Bibel aus diesem Grund alleine das bemerkenswerteste Buch der Welt, denn kein anderes Schriftstück kann logisch alles bedeuten, was man will. 

Die zahlreichen Unterschiede in Lehrmeinung und Interpretation zwischen Protestanten und römischen Katholiken, und sogar zwischen den vielen protestantischen Denominationen und innerhalb der katholischen Kirche gleichermaßen, muss man einfach erwarten. Es ist unausweichlich, dass menschliche Ansichten und Interpretationen unterschiedlich sind, einfach weil wir endliche Wesen sind. Tragischerweise kommen Eigensinn und Stolz zusätzlich in die Gleichung. Das sind normale Unterschiede, angesichts menschlicher Schwächen, und erfordern gewiss keine solche Erklärungen wie die lächerliche Vorstellung, die Bibel sei in der Lage, jede Interpretation zu liefern, die man dort finden will.

Ich fordere Ihren Professor oder Sie oder jeden anderen heraus, auch nur einen Satz zu konstruieren, der logisch alles bedeuten kann, was man will. Kein Wort hat eine unendliche Vielfalt von Bedeutungen, noch weniger kann ein Satz oder Paragraph mit vielen Worten in sinnvoller Folge zusammengesetzt so konstruiert werden, dass er zahlreiche widersprüchliche Vorstellungen unterstützt. Auch ich habe diese Anklage gegen die Bibel viele Male gehört. Sie zeigt, wie unbedingt Leute in der Lage sein wollen, die Bibel abzuweisen, und welche törichten Vorstellungen sie dabei ergreifen. 

Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 81-82 – englische Originalausgabe) von Dave Hunt