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TBC Staff

„Alles..."

William MacDonald

Genommen von Believer's Bible Commentary

Da seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und [zum Wandel in] Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch [seine] Herrlichkeit und Tugend, durch welche er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat, damit ihr durch dieselben göttlicher Natur teilhaftig werdet, nachdem ihr dem Verderben entflohen seid, das durch die Begierde in der Welt herrscht, so setzt eben deshalb allen Eifer daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung aber das standhafte Ausharren, im standhaften Ausharren aber die Gottesfurcht, in der Gottesfurcht aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe. Denn wenn diese Dinge bei euch vorhanden sind und zunehmen, so lassen sie euch nicht träge noch unfruchtbar sein für die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Wem dagegen diese Dinge fehlen, der ist blind und kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen. Darum, Brüder, seid umso eifriger bestrebt, eure Berufung und Auserwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen.... 2 Petrus 1,3-10

Gerade so wie [Gottes] Macht uns zuerst gerettet hat, so verleiht uns Seine Macht Energie, von da an ein heiliges Leben zu führen. Die Reihenfolge ist - erst Leben, dann Frömmigkeit. Das Evangelium ist die Kraft Gottes, uns vor der Strafe der Sünde und vor ihrer Macht zu retten, vor Verdammnis und Besudelung. „Alles... was zum Leben und [zum Wandel in] Gottesfurcht dient" umfasst das hohepriesterliche Werk Christi, den Dienst des Heiligen Geistes, die Aktivität von Engelwesen für uns, das neue Leben, das wir bei der Bekehrung erhalten und die Unterweisung durch Gottes Wort.

Die Kraft, ein heiliges Leben zu leben, kommt durch die Kenntnis von Ihm, der uns berufen hat.... Ihn zu erkennen ist ewiges Leben (Johannes 17,3) und der Fortschritt im Erkennen von Ihm ist Fortschritt in Heiligkeit. Je besser wir ihn kennenlernen, desto mehr werden wir wie Er....

Eingeschlossen in „alles", was Gottes Kraft uns gegeben hat, um ein Leben in Heiligkeit zu fördern, sind Seine außerordentlich großen und kostbaren Verheißungen im Wort. Es wird geschätzt, dass wir zumindest 30‘000 Verheißungen in der Bibel haben. John Bunyan sagte einst, „Der Lebensweg ist so dicht mit den Verheißungen Gottes bestreut, dass es unmöglich ist, einen Schritt zu tun, ohne auf einen von ihnen zu treten."

Weil [Gott] uns alles gegeben hat, was für das heilige Leben notwendig ist, müssen wir es sorgfältig kultivieren. Gott macht uns nicht gegen unseren Willen heilig oder ohne unsere Beteiligung. Da müssen wir Verlangen, Entschlossenheit und Disziplin zeigen.

In der Entwicklung des christlichen Charakters, setzt Petrus Glaube voraus.... Glaube wird notwendigerweise ergänzt durch die sieben Elemente der Heiligkeit, nicht indem sie nacheinander hinzugefügt werden, sondern indem all die Gnadengaben die ganze Zeit kundgetan werden....

Das erste Kennzeichen ist Tugend. Dies mag Frömmigkeit, Güte im Leben oder moralische Vortrefflichkeit bedeuten.... Es mag auch sein, dass die Tugend hier geistlichen Mut gegenüber einer feindlichen Welt bedeutet, die Stärke für das einzustehen, was richtig ist....

Mut soll durch Erkenntnis ergänzt werden, besonders der Erkenntnis geistlicher Wahrheit. Dies betont die Bedeutung, das Wort Gottes zu studieren und seiner heiligen Lehre zu gehorchen....

Gott ruft jeden Christen zu einem Leben in Selbstbeherrschung auf... der kontrollierenden Macht des Willens unter dem Wirken des Geistes Gottes... im Gebet... in Bibelstudien... in der Verwendung der Zeit... im Zügeln von körperlichen Gelüsten... in aufopferungsvoller Disziplin (1 Korinther 9,26-27)....

Selbstbeherrschung sollte ergänzt werden durch standhaftes Ausharren [Geduld], das heißt geduldigem Ertragen von Verfolgung und Missgeschick. Wir müssen beständig daran erinnert werden, dass das christliche Leben eine Herausforderung ist, die man aushalten muss. Es reicht nicht, in Ruhmesglanz zu starten, wir müssen trotz Schwierigkeiten ausharren. Die Vorstellung, das Christentum sei eine nicht enden wollende Runde von Gipfelerlebnissen ist unrealistisch. Es gibt eine tägliche Routine, die niedrige Aufgabe, die enttäuschenden Umstände, das bittere Leid, der zerstörte Plan. Standhaftes Ausharren ist die Kunst, mutig zu ertragen und weiter zu machen, angesichts all dessen, was gegen uns gerichtet scheint.

Die nächste Tugend ist Gottesfurcht. Unser Leben sollte Gott ähnlich sein, mit allem was das auf dem Weg praktischer Heiligkeit bedeutet... damit andere wissen, dass wir die Kinder des himmlischen Vaters sind.... Paulus erinnert uns, „...die Gottesfurcht aber ist für alles nützlich, da sie die Verheißung für dieses und für das zukünftige Leben hat" (1 Timotheus 4,8).

Bruderliebe identifiziert uns gegenüber der Welt als Christi Jünger: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt" (Johannes 13,35).

Die Bruderliebe führt zu [Nächsten] Liebe für die ganze Menschheit. Dies ist in erster Linie nicht eine Sache der Gefühle, sondern des Willens. Es ist keine sentimentale Erheiterung, die man empfindet, sondern ein Gebot, dem man gehorchen muss. Im neutestamentlichen Sinn ist die Liebe übernatürlich. Ein Ungläubiger kann nicht lieben, wie die Bibel gebietet, weil er kein göttliches Leben hat. Es bedarf göttlichen Lebens, um seine Feinde zu lieben und für seine Henker zu beten. Liebe manifestiert sich im Geben. Zum Beispiel, „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er... gab" (Johannes 3,16). „gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat..." (Epheser 5,25). Wir können unsere Liebe zeigen, indem wir unsere Zeit, unsere Talente, unsere Schätze und unser Leben für andere geben....

Diese sieben Gnadengaben ergeben einen voll geformten christlichen Charakter. Entweder kommt man auf dem Weg der Jüngerschaft voran oder fällt zurück - es gibt kein Stillstehen. Beim Voranschreiten ist man stark und sicher, und beim Rückzug scheitert man. Wenn man beim Ausharren in der Entwicklung des christlichen Charakters scheitert, führt das zur geistigen Leere, Unfruchtbarkeit, Blindheit, Kurzsichtigkeit und Vergesslichkeit....

Geistige Leere: Die Führung des Heiligen Geistes eliminiert unproduktive Aktivität und stellt maximale Wirksamkeit sicher. Ansonsten boxen wir mit Schatten oder nähen ohne Faden.

Unfruchtbarkeit: Es ist möglich, erhebliches Wissen vom Herrn Jesus Christus zu haben, und doch mit diesem Wissen unfruchtbar zu sein.... Zufuhr ohne Auslass tötete das Tote Meer, und es tötet Produktivität auf geistlichem Gebiet gleichermaßen.

Kurzsichtigkeit: ...Die Form der Blindheit, bei der der Mensch für die Gegenwart anstatt für die Zukunft lebt. Er ist so sehr mit materiellen Dingen beschäftigt, dass er das Geistliche vernachlässigt.

Blindheit: Wer immer die sieben Eigenschaften, die in den Versen 5-7 aufgeführt sind, nicht hat, ist blind.... Ihm fehlt das Wahrnehmungsvermögen für wahre geistliche Werte. Er lebt in einer dunklen Schattenwelt.

Vergesslichkeit: Schließlich hat ein Mensch, dem die sieben Tugenden fehlen, vergessen, dass er von alten Sünden gereinigt wurde. Die Wahrheit seiner Erlösung hat ihren Griff auf ihn verloren. Er geht zurück in die Richtung, aus der er einst gerettet wurde. Er spielt mit Sünden, die den Tod von Gottes Sohn verursachten.

Petrus ermahnt seine Leser, Ihre Berufung und Auserwählung fest zu machen.... Indem wir die Frucht des Geistes manifestieren, können wir einen unverkennbaren Beweis vorlegen, dass wir wirklich Ihm gehören. Ein heiliges Leben beweist die Wirklichkeit unserer Errettung.

Ein heiliges Leben zu leben wird uns nicht vor dem Stolpern bewahren. Es ist keine Frage, ins ewige Verderben zu fallen; das Wort Christi befreit uns davon. Eher bezieht es sich auf das Fallen in Sünde, Ungnade oder Unbrauchbarkeit. Wenn wir in göttlichen Dingen nicht mehr voranschreiten, unterliegen wir der Gefahr, unser Leben kaputt zu machen. Aber wenn wir im Geist wandeln, werden wir davor bewahrt, für Seinen Dienst disqualifiziert zu werden. Gott behütet den Christen, der sich für Ihn voran bewegt. Die Gefahr liegt in geistlicher Untätigkeit und Blindheit.