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TBC Staff

Frage: Augustinus verwandte Hesekiel 44,2 als „Beweis“ dafür, dass Josef und Maria ihre Ehe nicht vollzogen: „Dieses Tor soll verschlossen bleiben und nicht geöffnet werden, und niemand soll durch es hineingehen, weil der HERR, der Gott Israels, durch es hineingegangen ist“ (Hesekiel 44,2). Er interpretierte das „geschlossene Tor“, durch die der „Fürst“ in Hesekiel gegangen war, als „Vorbild“ für Marias ewige Jungfräulichkeit. Maria ist die verschlossene Stadt, und der Fürst ging wunderbarerweise durch die geschlossene Tür.

Augustinus Erklärung ging weiter: „Was bedeutet dies geschlossene Tor im Haus des Herrn, wenn nicht dass Maria ewig unberührt ist? Was bedeutet es, ‚niemand soll durch es hineingehen‘, außer dass Josef sie nicht erkennen soll? Und was ist dies: ‚der Herr alleine geht durch es hinein und hinaus‘, außer dass der Heilige Geist sie schwängert und dass der Herr der Engel von ihr geboren wird. Und was bedeutet dies – ‚Es soll verschlossen bleiben‘, außer dass Maria vor, bei und nach Seiner Geburt eine Jungfrau ist.“

Antwort: Durch Vergeistigung hat Augustinus die Bibel verkürzt und viel Böses geschaffen, wie an anderer Stelle erklärt wurde [https://goo.gl/sX8E7f; https://goo.gl/coEYSc]. Korrekte Exegese der Stelle, indem man „das Wort der Wahrheit recht teilt“ (2 Timotheus 2,15) erlaubt keinesfalls, dass diese Stelle die Vorstellung der ewigen Jungfräulichkeit Marias unterstützt. Nur die begrenzte Vorstellung von Menschen, die vom Satan beeinflusst werden, wagt es, unheilige Hände so auf einen heiligen Text zu legen. Matthäus 1,25 besagt deutlich, „und er erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte…“ (Hervorhebung zugefügt). Ja, sie vollzogen ihre Ehe, und Maria und Josef hatten Kinder (Matthäus 13,55-56; Markus 6,3).

Was bedeuten diese Verse? Der volle Kontext von Hesekiel 44 unterstützt nicht nur Augustinus Vergeistigung der Stelle nicht, sondern handhabt auch Augustinus Ersatztheologie rabiat, oder die falsche Vorstellung, der Herr habe seine Beziehungen mit dem physischen Israel beendet. Wenn der Herr Jesu zur Erde zurückkehrt, kommt er speziell zu Jerusalem, und erfüllt die Verheißungen an Israel, „Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn“ (Matthäus 23,39). In Hesekiel 44,2 besagt die Schrift deutlich, „Da sprach der HERR zu mir: Dieses Tor soll verschlossen bleiben und nicht geöffnet werden, und niemand soll durch es hineingehen, weil der HERR, der Gott Israels, durch es hineingegangen ist; darum soll es verschlossen bleiben.“ Bei Seinem triumphalen Einzug (Matthäus 21,1-5) kam der Herr Jesus vom Ölberg und betrat die Stadt durch das Osttor. Das entspricht kaum einer Geburt oder deutet darauf hin.

Laut der Geschichte verschlossen die Moslems das Osttor 810, die Kreuzfahrer öffneten es 1102 wieder für die kurze Zeit, in der sie das Land beherrschten. Der ottomanische Führer Saladin hat es 1187 nach seiner Rückeroberung Jerusalems wieder zugemauert. Der ottomanische Sultan Suleiman der Prächtige ließ das Osttor vermauert, als er die Stadtmauern wieder aufbaute. Seit 1541 blieb es versiegelt. Angeblich soll Suleiman dies bloß aus Defensivgründen getan haben. Jedenfalls blieb es so bis heute.

Also soll das Tor verschlossen bleiben, nicht geöffnet werden. Heute sehen wir diese Erfüllung. Wer hat nicht ein Bild des blockierten Osttors von Jerusalem gesehen, vor dem die Moslems einen Friedhof angelegt haben? Moslems erfuhren, dass die jüdischen Rabbis den Messias als einen großen Militärführer bezeichneten, der von Gott aus dem Osten gesendet wird. Der Messias würde das Osttor betreten und die Stadt von fremder Besetzung befreien. Die Moslems versiegelten das Tor und legten davor einen Friedhof an im Glauben, der Messias würde sich nicht besudeln, indem er durch einen moslemischen Friedhof ging, ohne zu wissen, dass sie dadurch eine Prophezeiung erfüllten! Obgleich der Friedhof dort platziert wurde, um den Boden für den HERRN unrein zu machen, sagt uns Hesekiel 44,3: „Was den Fürsten betrifft, so soll er, der Fürst, darin sitzen, um ein Mahl zu halten vor dem HERRN. Er soll durch die Vorhalle des Tores eintreten und es auf demselben Weg wieder verlassen.“

In Apostelgeschichte 1,9-12 steht: „Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißer Kleidung bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen! Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt.“

Sacharja 14,3-4 prophezeit die Rückkehr des Herrn zur Erde: „Aber der HERR wird ausziehen und gegen jene Heidenvölker kämpfen, wie [damals] am Tag seines Kampfes, am Tag der Schlacht. Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem nach Osten zu liegt….“ Hesekiel 43,2.4 sagt uns: „Und siehe, da kam die Herrlichkeit des Gottes Israels von Osten her, und seine Stimme war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet…. Und die Herrlichkeit des HERRN kam zu dem Haus, auf dem Weg durch das Tor, das nach Osten gerichtet war.“ Der Heilige Geist, der in Hesekiel 8-11 den Tempel verließ, wird zurückkehren als Herrlichkeit des „Menschensohns“, dessen Stimme ist wie „…das Rauschen vieler Wasser“ (Offenbarung 1,13-15). Der Ölberg liegt dem Osttor gegenüber, das der Herr bei Seinem Kommen öffnen wird, egal was der Mensch mit der schlichten Bedeutung der Schrift plant oder vergeistigt (Hervorhebung zugefügt).

Frage: Ich las Matthäus 5,13-16 und 2 Petrus 1,5-7: Können sie mir helfen zu verstehen, wie diese Verse zusammen gehören?

Antwort: Matthäus 5,13-16 sagt uns, wir sollten das „Salz der Erde“ sein. Deshalb müssten wir so wandeln, dass wir die Wirksamkeit des Salzes nicht ruinieren, da wir Zeugen für unsere Umgebung sind. Salz wird zur Reinigung und Konservierung verwendet. Wenn es ruiniert wird (seinen Geschmack verliert), ist es für beides unnütz.

2 Petrus 1,5-7 ist Teil der Gleichung, mit der wir vermeiden, unseren Wert als Salz der Erde zu ruinieren. Dort steht, „so setzt eben deshalb allen Eifer daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung aber das standhafte Ausharren, im standhaften Ausharren aber die Gottesfurcht, in der Gottesfurcht aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe. Denn wenn diese Dinge bei euch vorhanden sind und zunehmen, so lassen sie euch nicht träge noch unfruchtbar sein für die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.“

Integriert in all dies sagt uns 2 Timotheus 2,15, „Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt.“

All das wirkt zusammen uns zu zeigen, dass unser Leben als Christen nicht stillstehend ist. Wir sollen beständig in unserer Beziehung mit dem Herrn und in Seinem Wort wachsen. Dadurch werden wir in unserem Wandel und Zeugnis für die Welt gestärkt. Wenn diese Bereiche unseres Lebens stärker werden, ist es weniger wahrscheinlich, dass wir unseren Wert als „Salz der Erde“ verlieren.