F&A April 2006 | thebereancall.org

TBC Staff

FRAGE: Da ich meinen letzten Dienst in der internationalen politischen Arena in der Gegend von Washington D.C. abgeleistet habe, möchte ich ihrer Antwort bezüglich der Trübsal in TBC Januar 2006 mit Ausnahme des letzten Satzes komplett beipflichten. Letzterer lautet: „Ich glaube, dass die Große Trübsal unter dem Antichristen... unmittelbar nach der Entrückung beginnen wird." Kennzeichnet nicht jedoch die Unterzeichnung eines siebenjährigen Sicherheitsvertrages mit Israel den tatsächlichen Beginn der „Großen Trübsal" Periode (Daniel 9,27)? Wenn man das Chaos bedenkt, das sich aus der Entrückung ergibt, erscheint es plausibel, dass der Antichrist... einige Tage (und vielleicht sogar Wochen oder wenige Monate) brauchen wird, um seine Macht zu konsolidieren und Israel und seine Feinde zu überzeugen, einen Sieben Jahresvertrag mit ihm zu unterzeichnen - oder sonst passiert was. Somit... erscheint es vernünftig anzunehmen, dass einige Zeit vergehen wird, zwischen der Entrückung und der siebenjährigen Trübsal.

ANTWORT: Was Sie sagen klingt vernünftig. Die übliche Lehre heute ist, dass es Jahre dauern könnte, wofür ich keine Grundlage in der Schrift finde. Diese Idee reduziert die Entrückung beinahe zu einem Nichtereignis für Erdbewohner. Jedoch besagt Daniel 9 im Hebräischen, dass der Antichrist den „Vielen" (d.h. nicht nur Israel, sondern der Welt) den Siebenjahres Vertrag auferlegen wird. Er wird ihn nicht nur „bestätigen", wie die King James Bibel sagt. Nach 2. Thessalonicher 2,6-8, ist das einzige Hindernis dafür, dass der Antichrist „offenbar" wird, die Gegenwart des Heiligen Geistes, der in den Gliedern des Leibes Christi hier auf Erden innewohnt. Wir können uns den Schrecken nicht mal vorstellen, der auf jeder Ebene der Gesellschaft und Regierung herrschen wird, verursacht durch das Massenverschwinden von Millionen - auch nicht die unglaubliche satanische Macht und Verführung, die unmittelbar darauf zur Schau gestellt wird.

Da es die weltweite Krise eines Massenverschwindens, Schreckens und seine satanische Macht ist, die den Antichristen zum Weltdiktator katapultieren wird, glaube ich, dass diese Übernahme bestenfalls innerhalb weniger Stunden - und nicht in Tagen oder Wochen stattfinden wird.

FRAGE: Ich bin Mitglied einer Möchtegern Megakirche, die Rick Warrens Ideen folgt, um die größte Kirche in meiner Stadt zu werden. Der Pastor zitiert The Message und die NLT. Vineyard Lieder sind unseren „alten Hymnen." Die Streitfrage natürlich ist, ob wir abfallen, indem wir versuchen, am Sonntag „sucherfreundlich" zu werden.... Könnten Sie bitte einen Artikel über das Wesen der Sünde schreiben...? Die verbraucherfreundlichen Kirchen... wenden sich an Leute, die sich nicht speziell schuldig fühlen, definieren Sünde so, dass das Selbst auf dem Thron ist..., statt „voll hingegebene Jünger zu sein...." Die Reformation hatte von Schuld getriebene römische Katholiken im Visier. Sie sagte ihnen, dass sie aufhören sollten, auf Sakramente und Ablässe zu vertrauen, und stattdessen nur auf das Opfer des Herrn als Heilmittel für Schuld und der Furcht vor der Hölle vertrauen sollten. Sie betonte, dass Er... die Sündennatur der Welt... auf Sich nahm... und bestraft wurde durch Trennung vom Vater. Seine göttliche Natur überwand die Sündennatur und Trennung.... [Meine Kirche] betont, dass Sünde, für die Christus starb, das Versäumnis war, den Herrn mit ganzem Herz, Seele, Verstand und Stärke zu lieben und den Nächsten wie dich selbst. So ist ihr Motto „Gott und Menschen lieben." Buße wird definiert, dass man sein Paradigma von Selbsterhaltung ändert in ein Leben für Jesus und dass man ganz für Jesus da zu sein hat.... [Sie] predigen Buße von Sünde als „Schritt in eine neue Beziehung zu dem Herrn, der den Menschen verändern wird...." Das illustriert, warum ich glaube, dass der Megakirchen Abfall mit einer falschen Auffassung der Natur der Sünde zu tun hat und warum ich gerne sehen würde, dass TBC einen Artikel über Sünde veröffentlicht. Ist Sünde das, was du bist oder nur, wie dein Verhalten ist? Muss man über seine Sünden weinen, als wesentlicher Schritt zur Erlösung oder kommt das eben später?

ANTWORT: Ich danke Ihnen. Ich stimme zu, dass Überführung von Sünde und Buße heute kaum gepredigt werden. Natürlich nahm Christus nicht „auf sich die Sündennatur der Welt", sondern „die Sünde der Welt" (Jh 1,29). Auch war es nicht Seine „göttliche Natur, welche die Sündennatur und Trennung überwand...." Es war Seine Bezahlung der Strafe für Sünde, die uns rettet. Dem Sünder zu sagen, dass er „in eine neue Beziehung zum Herrn treten kann, die ihn verwandeln kann", ist nicht das Evangelium, das Paulus predigte und durch welches seine Zuhörer gerettet wurden, nämlich den Glauben an die Gute Nachricht, dass Christus für unsere Sünden starb, begraben und aus den Toten auferweckt wurde „nach der Schrift" (1 Kor 15,2-4).

Wenn man nicht überzeugt ist, dass man aufgrund der Sünde unter Gottes Gericht steht, kann man nicht gerettet werden, da: „Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten" (1 Tim 1,15). Christus selbst stellte es klar: „Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm" (Jh 3,36). Ich stimme zu, dass das „Evangelium", das heute von vielen „evangelikalen" Kanzeln gepredigt wird, mehr eine Verbessere-dein-Leben Botschaft ist als das Durchdringen vom Tod zum Leben und erlöst zu werden von der ewigen Bestrafung, weil Christus die Strafe für die Sünde bezahlt hat (Jh 5,24).

Dieses falsche Evangelium könnte viele neue Mitglieder in sucherfreundliche Kirchen bringen, die denken, dass sie auf ihrem Weg in den Himmel sind, aber es nicht sind. Das ist eine Tragödie. Wie sie andeuten, ist Sünde was ich bin, nicht was ich tue - das letztere ist das Ergebnis des ersteren. Es ist gut, dass man so bußfertig ist, dass man über seine Sünden weint - aber nirgendwo verlangt die Bibel, dass man weint, um gerettet zu werden.

FRAGE: In der Dezember 05 Ausgabe steht eine wichtige, wenn nicht sogar beabsichtigte Verdrehung von Tatsachen, welche Berichtigung verdient. Die Feststellung, dass Johannes Kalvin lehrte, dass die Kindertaufe rettet, verrät eine bedauerliche Unkenntnis von Kalvins Glaubensannahmen. Hier kommt, was er wirklich lehrte, als Zitat aus den Institutes of the Christian Religion. Indem er 1 Petrus 3,21 kommentierte..., erklärte Kalvin, „denn er [Petrus] wollte nicht andeuten, dass unsere Waschung und Erlösung vollkommen wird durch Wasser, oder dass Wasser in sich selbst die Eigenschaft hätte zu reinigen, die Wiedergeburt zu vollbringen und zu erneuern: auch meint er nicht, dass es die Ursache der Erlösung ist, sondern nur, dass die Kenntnis und Gewissheit solcher Gaben begriffen werden in diesem Sakrament," Vol. 2, Seite 513. Nochmals: „Wir erkennen deshalb an, dass zu jener Zeit [indem er von jemandem spricht, der als ein Kind getauft wurde], die Taufe nichts bewirkt, da in uns die angebotene Zusage [von Sündenvergebung, welche Taufe verkörpert], noch übersehen ist. Nun wenn, durch Gottes Gnade, wir beginnen Buße zu tun, beschuldigen wir unsere Blindheit und Herzenshärte, dass wir so lange undankbar waren für seine große Güte" (Vol. 2, S. 522).

Aus diesen Feststellungen wird offensichtlich, dass obgleich Johannes Kalvin die Kindertaufe praktizierte, wie es auch John Wesley und andere taten, er zu Recht nicht mehr als sie der Lehre der Wiedergeburt durch Kindertaufe angeklagt werden kann.... Lassen Sie mich schließen mit einem Schlusszitat von Kalvins Institutes: Denn was ist ein Sakrament, empfangen ohne Glaube, wenn nicht ganz gewiss Zerstörung für die Kirche? Wenn man sieht, dass nichts jenseits des Versprechens erwartet werden darf, und das Versprechen nicht weniger den Ungläubigen zum Zorn verurteilt, als es Gnade für den Gläubigen anbietet, ist es ein Irrtum, anzunehmen, das irgendetwas durch die Sakramente zuerteilt wird als durch Gottes Wort angeboten wird und durch wahren Glauben erhalten wird. Daraus folgt etwas anderes - dass Heilsgewissheit nicht von der Teilnahme an den Sakramenten abhängt, als ob Rechtfertigung in ihnen vorhanden sei. Das, was in Christus alleine angesammelt ist, wissen wir wird kommuniziert, nicht weniger durch das Predigen des Evangeliums als durch das Siegel des Sakramentes, und mag vollständig im Besitz sein ohne dieses Siegel" (Vol 2, S. 501). Um menschlicher Fairness und christlicher Ehrbarkeit willen, verlange ich, dass Sie diese Klarstellung unserer protestantischen, reformierten Position veröffentlichen.

ANTWORT: In seinen Institutes widersprach sich Kalvin, und Sie haben ihn nur selektiv zitiert. Ihr erstes Zitat kommt einer Verleugnung dessen, was ich sagte, nahe, welches war, „Wenn alles, was man glaubt ist, dass Kindertaufe rettet, wie Kalvin lehrte... ist man gewiss nicht gerettet. Wenn jemand glaubt, dass er durch die Kindertaufe gerettet wurde, wie ist es für ihn möglich, ohne diesen falschen Glauben aufzugeben, wirklich gerettet zu sein, indem er das Evangelium glaubt? Er hat keinen Bedarf für das wahre Evangelium, da durch die Kindertaufe seine Sünden bereits vergeben sind und er ein Kind Gottes wurde...." Ihr zweites Zitat (S. 522) sagt nur, dass Kinder nicht den Wert der Taufe verstehen, nicht dass sie keinen Wert hätte.

Ihr drittes Zitat sagt nur, dass Erlösung ohne Sakramente möglich ist, indem man dem Evangelium glaubt, nicht dass Taufe nicht retten kann oder es nicht tut. Nun lassen Sie mich Kalvin zitieren: „... wann immer wir getauft werden, sind wir gewaschen und gereinigt für das ganze Leben... wir müssen unsere Taufe ins Gedächtnis zurückrufen... um uns der Sündenvergebung gewiss und sicher zu fühlen... sie wischt und wäscht alle unsere Besudelungen weg" (IV:xxv, 17). Und, „Wir haben... ein gleichartiges Versprechen, was den Vätern der Beschneidung gegeben wurde, ähnlich dem was uns in der Taufe gegeben wurde... die Vergebung von Sünden und die Abtötung des Fleisches.... Wir leugnen... dass... die Macht Gottes nicht Kinder zur Wiedergeburt bringen kann.... Fragt daher Gott, warum er anordnete, dass die Beschneidung an Kinderkörpern ausgeführt werden sollte... durch Taufe werden wir verankert im Leib Christi (1 Kor xii, 13). [Daher] müssen... Kinder getauft werden..." (IV:xv, 22; xvi, 3, 3, 8, 10, 17-32). Ich führe diese Zitate in What Love Is This? auf den Seiten 41, 388, 430 unter vielen anderen auf, und ich nehme Kalvin bei seinen Feststellungen. Das ist ein katholisches Dogma, doch es wurde hinübergebracht in viele „reformierte" Kirchen und bleibt dort bis heute.

Überdies sagt uns Kalvin nie den Moment, wo er das falsche Evangelium des Katholizismus aufgab und dem wahren Evangelium glaubte. Er rühmt die Sakramente, sagt dass sie nur durch die Geistlichkeit (einschließlich von römischen Katholiken) ausgeführt werden können und akzeptiert Kindertaufe durch einen katholischen Priester als wirksam. Wenn er je das falsche Evangelium des Katholizismus aufgab, wann geschah das? Und wie konnte er das getan haben, wenn man bedenkt, dass er aus Genf (1537) die Anabaptisten verbannte und sie verfolgte, die, obgleich katholisch aufgewachsen, an das biblische Evangelium glaubten und daher wiedergeboren wurden und als Gläubige getauft wurden?

Die Tatsache, dass Kalvin nur einmal - als Kind - getauft wurde und dass er als Häretiker jene verfolgte, die als Gläubige getauft wurden, widerspricht vollständig dem, was Sie denken, dass die von ihnen aufgeführte Zitate bedeuten würden. Überdies, eine der beiden Anklagen (die von Kalvin selbst vor Gericht gebracht wurden) für die Servetus auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, war seine Ablehnung der Kindertaufe für die Errettung. Kalvin geht sehr ins Detail, um diese Klage gegen Servetus zu rechtfertigen und verschmähte wiederholt Servetus dafür, dass er die Wirksamkeit der Kindertaufe für die Errettung ablehnte. Bitte lesen Sie nochmals die Seiten 79-85 von What Love Is This?, wo ich das Thema im Detail behandle.

FRAGE: Warum erkannten die Jünger Jesus nach der Auferstehung nicht?

ANTWORT: Der Unglaube der Jünger (Er war der Letzte, den Sie erwarteten zu sehen) war ohne Zweifel ein bedeutender Faktor. Überdies erklärt die Schrift, „dass ihre Augen gehalten wurden [am Sehen gehindert]..." (Lk 24,16). Uns wird auch gesagt, dass er „in einer anderen Gestalt erschien..." (Mk 16,12). Sein Auferstehungsleib war aus dem Leib umgestaltet worden, den sie zuvor kannten. Er war herrlich, aber Er verbarg jene Herrlichkeit. Sein Auferstehungsleib hatte verblüffende Eigenschaften. Bedenkt die Beschreibung von Jesus durch Johannes in Offenbarung 1 - aber das war nur ein Aspekt. In Offenbarung 5 nennt ihn der Engel „der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist", aber als Johannes sich umdrehte, um diesen „Löwen" zu sehen, sieht er „ein Lamm, wie geschlachtet." Gottes Thron ist ewig der „Thron Gottes und des Lammes" (Off 22,1). Es liegt ziemlich jenseits unsere Auffassungsgabe oder Erklärungsmöglichkeiten.