F&A Februar 2007 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Wann wird „jedes Auge Ihn sehen" (Offenbarung 1,7) und jedes Knie sich beugen (Philipper 2,10)?

Antwort: Das wird nicht bei der Entrückung geschehen, weil Christus zu dieser Zeit nicht auf die Erde kommt, sondern Seine verlobte Braut heraufholt, damit sie sich mit Ihm in der Luft trifft. Nur die Erlösten, die in den Himmel mitgenommen werden, werden Ihn sehen: „indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus" (Tit 2,13); „wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird" (1Jo 3,2), etc.

Es wird beim Zweiten Kommen sein, wenn Er auf die Erde in Macht und zum Gericht zurückkehren wird, dass „jedes Auge wird ihn sehen... und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde" (Off 1,7). Dann geschieht erst, dass „sich alle Knie derer beugen... und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist" (Phil 2,10.11).

Frage: [vergleichbar mehreren anderen]: Während ich in einer Baptistengemeinde war, hörte ich nichts anderes außer „wer da will, der komme", „glaube an den Herrn Jesus Christus und du wirst gerettet werden", „so viele Ihn aufnahmen..." - alles aus der Sichtweise des Menschen. Ich erinnere mich nicht an irgendeine Betonung der Souveränität Gottes, Auswahl, Vorwissen, Vorbestimmung oder das Werk des Geistes, der zur Errettung zieht. Als unser baptistischer Pastor die Lehre einiger Presbyterianer übernahm, und diese Dinge zu predigen begann, wurde die ganze Gemeinde aufgewühlt. Ich fragte „Gott, was soll ich denn nun glauben?"

Das Buch von Horatius Bonar, Gottes Weg der Heiligkeit und Jonathan Edwards Sicht des Willens, halfen mir sehr. Dass der Mensch durch seinen Schöpfer mit einem freien Willen ausgestattet ist, ist unbestreitbar. Aber was bewirkt, dass der Wille seine Auswahl trifft? Nach Edwards... sind unsere Wahlmöglichkeiten bestimmt durch das, was wir für das Wünschenswerteste halten....

[Aber] der Geist des Sünders hält Gott nie für eine gute Wahl.... Wenn somit der Geist Gottes nicht zu einer Person kommt und der Geist durch das Wunder einer neuen Geburt geändert wird, wird uns unser Geist... von Gott wegführen. Ja, Jesus lädt uns ein, zu Ihm zu kommen (Johannes 7,37)... aber wer ist es, der kommen will? Nur... der Vater und der Heilige Geist, können... den erneuerten Sünder dazu veranlassen, den Herrn Jesus Christus als Erlöser anzunehmen. Sogar Jesus sagte, „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht" (Joh 6,44).

Angesichts dessen könnte man die Kontroverse zwischen Brüdern in Christus auf sich beruhen lassen.... Ich schätze ihr Eintreten für die Wahrheit, aber bin bekümmert mit der andauernden Kontroverse über den Kalvinismus und den freien Willen des Menschen.

Antwort: Ich respektiere ihre ernsthaften Besorgnisse. Bonar und Edwards waren hochgeschätzte christliche Führer, aber die Bibel, nicht irgendein Mensch, ist unsere Autorität.

Sie sagen, dass Gott uns „freien Willen" gab - aber fragen dann, „Aber was bewirkt, dass der Wille seine Auswahl trifft?" Wenn etwas oder jemand „bewirkt, dass der Wille seine Auswahl trifft", dann ist freier Wille nicht frei. Sie sagen, dass keiner das Begehren hat, zu Christus zu kommen, bevor sie nicht wiedergeboren sind und „der Vater und der Heilige Geist, können... den erneuerten Sünder dazu veranlassen, den Herrn Jesus Christus als Erlöser anzunehmen." Gewiss erkennen sie den schweren Widerspruch!

Wenn Kalvinismus wahr ist, verspottet Gott die große Mehrheit der Menschheit. Er ruft denen zu, „kommt zu mir", die nicht antworten können, weil Er sie nicht veranlasst, zu kommen. Doch Er wird sie in den Feuersee senden, weil sie nicht kamen, obgleich er hätte veranlassen können, dass sie kommen! Die buchstäblich Hunderte Male in der Bibel, wo Gott die Menschen zur Buße aufruft und durch Seine Propheten über Israel weint, sind eine weitere Verspottung. Und Er verdammt jene für immer in den Feuersee, weil sie das Evangelium nicht glaubten. Sie können aber nicht glauben, es sei denn, Er würde ihnen Wiedergeburt schenken und ihnen den Glauben geben - und doch weigert Er sich, das zu tun? Ist dies der „Gott", an den sie glauben? Ich hoffe nicht.

Natürlich ist Gott souverän und kann tun, was immer Ihm gefällt, und wir können uns nicht darüber beschweren. Aber Er versichert uns, dass Er die ganze Welt liebt (Jh 3,16) und will, „dass alle Menschen gerettet werden" (1 Tim 2,4). In der Tat, „Gott ist Liebe" (1 Jh 4,8.16). Aber dieser kalvinistische Gott verdammt eine Vielzahl, die Er retten könnte. Der biblische Gott tut alles, was er kann, um alle Menschen zu Sich zu bringen, aber jeder Einzelne muss seine Wahl treffen. Über Israel klagt Er, „Was konnte man an meinem Weinberg noch weiter tun, das ich nicht getan habe?" (Jes 5,4). Jesus weinte, „wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen... und ihr habt nicht gewollt" (Lk 13,34).

Das Wort „freier Wille" erscheint 17-Mal im Alten Testament. Die Kalvinisten leugnen den freien Willen. Sie sagen, dass nur jene, welche Gott veranlasst, Buße zu tun und das Evangelium zu glauben, es auch tun. Aber die Bibel sagt, „und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst" (Offb 22,17).

Der Kalvinismus sagt, dass wir wiedergeboren werden müssen, bevor uns Gott dazu bringen kann, zu glauben. Die Bibel sagt, wir werden wiedergeboren, wenn wir dem Evangelium glauben: „denn ihr seid wiedergeboren... durch das lebendige Wort Gottes... welches euch als Evangelium verkündigt worden ist" (1Petr 1,23-25). Johannes schreibt, „damit ihr durch den Glauben Leben habt [d.h. wiedergeboren seid] in seinem Namen" (Joh 20,31). Die Bibel lehrt eine neue Geburt durch den Glauben an das Evangelium. Kalvinismus lehrt, dass „Wiedergeburt" kommt durch eine Handlung Gottes, bevor der Sünder überhaupt an das Evangelium glaubt. Das ist eindeutig unbiblisch.

Wir reden hier nicht vom „Hyperkalvinismus", sondern vom Kalvinismus der „Moderaten" wie zum Beispiel John MacArthur, R.C. Sproul, John Piper, D. James Kennedy und anderen. Diese sagen, dass Gott alle Menschen liebt - denen gegenüber aber eine „unterschiedliche Liebe" hat, für die Christus nicht starb und nicht im Himmel haben will und denen er somit keine Wiedergeburt schenken wird. Das ist kaum Liebe, weshalb wir mein Buch den Titel gaben, What Love Is This? - Was für eine Liebe ist das? Haben sie es gelesen? Darin behandle ich ihre Fragestellung vertieft. Sie würden durch eingehende Behandlung des Themas dort Nutzen ziehen.

Will Gott wirklich, dass die gesamte Menschheit gerettet wird (wie die Bibel sagt) oder nur erlesene Auserwählte? Starb Christus für alle (wie die Bibel sagt) oder nur für eine erlesene Gruppe? Diese lebenswichtigen Fragen verdienen unsere Aufmerksamkeit. In unserem Radioprogramm (Search The Scriptures Daily), verfügbar über unsere Webseite, und in unseren Artikeln und F&A der vergangenen 20 Jahre, werden sie keine, übertriebene Betonung des Kalvinismus finden.

Sie sagen, dass ich mich zu viel mit dem Kalvinismus abgebe. Doch sie beschweren sich, dass nur die Kalvinisten über die Souveränität Gottes reden, Auswahl, Vorherwissen, Vorbestimmung, oder das Werk des Geistes, der uns zur Erlösung zieht. Müssen wir still bleiben angesichts der falschen Ansichten, die zu diesen wichtigen Themen vorgestellt werden? Wohin ich auch gehe, sagen mir Christen, dass der Kalvinismus Verwirrung und Spaltung in einer wachsenden Zahl von Gemeinden stiftet.

Ich schätze ihre Bedenken und sage der Belegschaft oft, dass ich den Kalvinismus lieber nicht erwähnen würde - aber wir versuchen, die Fragen zu beantworten, die uns gestellt werden. Ich versuche immer, einen direkten Bezug zum Kalvinismus zu vermeiden, es sei denn es ist absolut notwendig. Ironischerweise haben sie mich veranlasst, auf diese Dinge einmal mehr zu antworten.

Frage: [zusammengesetzt aus mehreren]: Sie machen Einwendungen gegen die Idee, dass es vor Adams Sünde irgendeinen Tod gab, sogar der Tiere. Doch die Schrift, die sie verwenden, sagt „Darum, gleichwie durch {einen} Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben" (Röm 5,12). Der Tod gelangte zu allen Menschen hin. Tiere werden nicht erwähnt und sündigen gewiss nicht. Was würde Tiere vor dem Fall daran hindern, zu sterben? Sie bestehen darauf, dass die Schöpfung sechs wörtliche 24-Stunden Tage brauchte. Doch Petrus sagte, „dass {ein} Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie {ein} Tag (2Petr 3,8). Das scheint darauf hinzudeuten, dass Gottes Vorstellung von Tag viel mehr als 24 Stunden einschließen kann. Bitte antworten sie im TBC Rundbrief.

Antwort: Zunächst mal, die Worte „Tag, des Tages, der Tage und Tage" werden in der Bibel Tausende Male verwendet. Wie können sie sagen, dass sich Petrus nicht auf irgendeine andere Verwendung bezog, sondern nur auf die „Tage" in 1 Mose 1? Und wenn das wirklich der Fall wäre, wie können sie seine „Tausend Jahre" in Milliarden Jahre ändern, um das mit dem pseudowissenschaftlichen, evolutionären Prozess in Einklang zu bringen? Sie können diesen Glauben nicht aus der Schrift rechtfertigen. Das ist Eisegesis [Auslegung der Schrift, wobei eigene Ideen eingebracht werden], nicht Exegesis. Hätte die weltliche Wissenschaft nicht diese Idee eingebracht, hätte gewiss keiner, der die Bibel liest, das getan. Und warum machte dies die säkulare Wissenschaft? Einzig deshalb, weil die Evolution Milliarden Jahre benötigt. Somit ist dies eine evolutionäre Theorie, nicht eine biblische.

Zweitens, 1.500 Jahre vor Petrus hatte Moses gesagt: „Denn tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache" (Ps 90,4). Widersprach Petrus dem Moses? Wie lange sind Tausend Jahre mit dem Herrn - ein Tag, oder eine Nachtwache? Es kann nicht beides sein.

Offensichtlich sagten weder Moses noch Petrus, dass bei Gott ein Tag Tausend Jahre ist - und sie verkündeten sicher nicht, dass die sechs Tage der Schöpfung tatsächlich Milliarden Jahre abdeckte! Diese beiden Sprecher des Heiligen Geistes deuten schlicht darauf hin, dass Gott außerhalb der Zeit wohnt und das, was uns wie eine lange, lange Zeit vorkommt, für Gott nichts bedeutet. Man kann in diese beiden Stellen nicht mehr hineinlesen.

Was das Sterben von Tieren vor Adams Sünde betrifft, welche Gottes Gericht des Todes auf die gesamte Schöpfung brachte, hatte Gott alles, was Er geschaffen hatte, als „sehr gut" (1 Mo 1,31) bezeichnet. Es erscheint unvernünftig, dass Er das einander Bekämpfen und Auffressen und den Tod von Tieren oder anderen Geschöpfen, als „sehr gut" bezeichnen würde. Sie liegen richtig, dass Römer 5,12 nicht die Tiere erwähnt. Aber Römer 8,19-23 erklärt deutlich, dass der Fluch auf die gesamte Schöpfung fiel, der Adam gegenüber für seine Sünde ausgesprochen wurde; und sie wird von diesem Fluch bei „der Offenbarung der Söhne Gottes" bei der Auferstehung der Erlösten befreit werden.

Frage: In Anbetracht des ökumenischen Denkens vieler Evangelikaler heute und der Akzeptanz der römischen Katholiken als Christen, wie würden sie Leuten antworten, die sagen, dass man Katholiken nicht evangelisieren muss, weil sie genauso gerettet sind wie wir?

Antwort: Zunächst könnte man nie behaupten, dass Baptisten, Methodisten, Presbyterianer, Kongregationalisten, Lutheraner und andere alle gerettet sind. Es gibt viele Nichtgerettete in der durchschnittlichen Gemeindeversammlung. Viele protestantische Gemeinden haben nichtgerettete Pastoren und wenige echte Gläubige als Mitglieder. Das stimmt für viele Gemeinden, sogar unter denen, die einst das Evangelium predigten.

Sogar wenn ihre Kirche biblisch wäre, würden römische Katholiken somit evangelisiert werden müssen. Aber die Lage ist weitaus schlimmer. Jene Kirche hat seit 1.500 Jahren nicht nur nicht das wahre Evangelium gepredigt, sondern hat sich ihm aktiv und oft mit Gewalt entgegengestellt! Einige abgefallene protestantische Gemeinden und Denominationen haben immer noch Glaubensbekenntnisse, die das wahre Evangelium beinhalten - aber nicht die römisch-katholische Kirche. Ihre Lehren, wie sie unwiderrufbar durch Kirchenkonzile und Katechismen festgehalten wurde, leugnen das wahre Evangelium ganz offen und lehren stattdessen ein falsches Evangelium.

Ja, Rom lehrt offiziell, dass Jesus Christus Gott ist, dass Er durch eine Jungfrauengeburt auf die Welt kam, dass Er für unsere Sünden am Kreuz starb, am dritten Tag wieder auferstand und wiederkommen wird. Aber jede dieser Feststellungen trägt nach ihren Lehransichten eine unbiblische Bedeutung. Maria ist immer noch eine Jungfrau; Jesus ist noch eine Baby oder hängt am Kreuz; Vergebung von Sünden durch Christi Tod und Auferstehung kommt nur durch die Kirche, ihre Priester, ihre Sakramente (angefangen mit Kindertaufe zur Erlösung), und durch Maria, die „Heiligen" und gute Werke. Das Messopfer ist unentbehrlich, und dabei werden angeblich Brot und Wein in den sprichwörtlichen Leib und das Blut Christi verwandelt, um von den Gläubigen zur Vergebung von Sünden aufgenommen zu werden.

Nicht mal der Papst kann seiner Errettung gewiss sein. Römische Katholiken stellen das größte Missionsfeld dar, welches äußerst vernachlässigt ist. Wir legen das in Die Frau und das Tier dar, welches viele Katholiken zu Christus und aus dieser falschen Kirche heraus geführt hat.