F&A März 2009 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Aufgrund der zustimmenden Reaktion, die wir erhielten, weil wir einige F&A aus der Vergangenheit in unsere Dezemberausgabe von TBC aufgenommen haben, freuen wir uns, ihnen noch einmal einige „Spitzenbeiträge von Daves" Antworten zu schwierigen Fragen zu bringen.

Frage: In ihrer Evangeliumsbotschaft betonen sie, Errettung beruhe auf der Tatsache, dass Christus „die Strafe für unsere Sünden bezahlte". Strong's Exhaustive Concordance hat keinen Eintrag für „Strafe" (penalty), auch erwähnten weder Jesus noch die Apostel jemals, dass eine Strafe für unsere Sünden bezahlt wurde. Wenn ich Mitchristen frage, wo ich diese Sichtweise in der Bibel finden kann, sind sie entweder verwirrt (sie kennen die Antwort nicht) oder sie deuten an, ich sei nicht errettet. Da sie diese Feststellung so oft in ihrer Darstellung des Evangeliums verwenden, stelle ich ihnen diese Frage.

Antwort: Auch das Wort „Dreieinigkeit" findet sich weder in der Bibel noch in Strong's, doch ist sie eine grundlegende Lehre der Schrift. War nicht die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Garten eine Strafe für ihre Sünde? Ist nicht der Tod, der auf Adam und Eva und auf alle ihre Nachkommen bis zum heutigen Tag kam, auch eine Strafe für Sünde, die sich ohne Gottes Straferlass in ewiger Trennung von Ihm fortsetzen würde? Indem die Schrift verkündet, „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben (Hes 18,13.20)... die Sünde aber... gebiert den Tod (Jak 1,15)... die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz" (1 Kor 15,56), sagt sie da nicht, das der Tod die Strafe für Sünde ist? Muss eine Strafe nicht bezahlt werden?

Zugegeben, die Bibel verwendet nirgendwo die genaue Terminologie über die Bezahlung der Strafe durch Christus, die wir heute verwenden würden. Aber ist es nicht das, was stillschweigend beinhaltet ist, wenn sie sagt, „Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden" (Jes 53,5), oder „dass Christus für unsere Sünden gestorben ist" (1 Kor 15,3), oder „er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken" (Heb 2,9), wie auch in vielen ähnlichen Versen? Wenn Tod die Strafe für Sünde ist und Christus für alle starb, dann hat Er gewiss die Strafe voll für uns alle bezahlt oder wir würden die Strafe selbst bezahlen müssen. Unsere Errettung ist eine Sache von Gottes Gerechtigkeit, „damit er [Gott] selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist" (Röm 3,26). Ich verstehe ihren Einwand gegen die Aussage nicht, dass die Strafe bezahlt wurde. Ist nicht dies die Kraft von Christi triumphierenden Ruf vom Kreuz, „Es ist vollbracht [tetelestai]!", was bedeutet, voll bezahlt? Ich bin dankbar, dass Christus die Strafe für meine Sünde und Sünden voll bezahlt hat, so dass Gott mich, den Sünder, auf gerechte Weise begnadigen kann! Es gibt kein anderes Mittel der Errettung.

Frage: In ihrem Buch, Verteidigt den Glauben, mochte ich ihre Erklärung von „der ich das Licht mache und die Finsternis schaffe; der ich Frieden gebe und Unheil schaffe. Ich, der HERR, vollbringe dies alles" (Jes 45,7). Sie erklärten, dass Dunkelheit nicht etwas ist, was Gott erschuf, sondern die vollkommene Abwesenheit von Licht; und dass gerade so, wie Licht die Dunkelheit offenbart, Gottes Heiligkeit auch das Böse offenbart - es ist nicht etwas, was Gott in den Leuten verursacht. Ich mochte diese Erklärung. Aber was ist mit Amos 3,6, „Geschieht auch ein Unglück in der Stadt, das der HERR nicht gewirkt hat?"

Antwort: Das hebräische Wort dort, als „Unglück" übersetzt, ist ra. Es bedeutet hauptsächlich Missgeschick, Heimsuchung, Unglück, Not, aber es kann auch Sünde bedeuten. Woher wissen wir, welche dieser zwei möglichen Bedeutungen im Einzelfall gemeint ist? Der Kontext wird es ihnen sagen.

In diesem kurzen Buch von Amos erscheint ra siebenmal; nur zweimal (5,14.15) bedeutet es Sünde, die anderen fünf Male (3,6; 5,13; 6,3; 9,4.10) bedeutet es Gericht vom Herrn. Der Herr sagt Israel, „Nur euch habe ich ersehen von allen Geschlechtern der Erde, darum will ich auch alle eure Missetaten an euch heimsuchen" (3,2).

Als Sein besonderes Volk haben sie Seinen Schutz gekannt; Kein Missgeschick, Heimsuchung, Unglück oder Not konnte über sie kommen, außer der Herr erlaubte es. Nun werden sie Sein Gericht kennen lernen. Gott wird ra als Strafe über sie bringen: „so wollte ich doch von dort dem Schwert gebieten, sie umzubringen [das ungehorsame Volk Israel]. So will ich mein Auge auf sie richten zum Bösen [ra] und nicht zum Guten" (9,4).

Unglück in Jesaja 45,7 ist ebenfalls ra. Man könnte seine Bedeutung als Unglück oder Heimsuchung verstehen. Das würde passen, weil der Satz „der ich Frieden gebe und Unheil [ra] schaffe", den Frieden in Gegensatz zu ra stellt. Gewiss ist ra als Unglück oder Zerstörung das Gegenteil von Frieden, genau wie Dunkelheit das Gegenteil von Licht ist.

In Verteidigt den Glauben nahm ich das, was am schwierigstes zu verstehen ist, nämlich ra als Sünde. Sogar mit dieser Bedeutung ist es klar, dass Gott nicht der Urheber von Sünde ist.

Frage: Ich erkenne, dass manche Untersuchung von Sekten und dem Okkulten und falscher Lehre in der Kirche notwendig ist, wenn wir jene retten wollen, die dadurch getäuscht werden. Aber es wäre zu beunruhigend für meine Seele, genug Zeit aufzubringen, um jeden gegenwärtigen Irrtum zu untersuchen und zu verstehen. Wie weit ist man verpflichtet zu gehen, wenn man denen, die in die Irre geführt wurden, die Bedeutung des Wortes erklären will? Nach meiner eigenen Erfahrung hätte nichts, was irgendjemand mir sagen könnte, für mich einen Unterschied gemacht, bis Gott selbst mein Herz öffnete.

Antwort: Die Zeit, die man damit verbringt, Irrtum aufzuzeigen und andere von der Wahrheit zu überzeugen suchen, hängt von dem eigenen Gottgegebenen Dienst ab, und den Leuten, die der Herr uns über den Weg sendet. Gott hält offensichtlich den Dienst, dem Irrtum mutig zu begegnen und ihn zu korrigieren, für wichtig, da ihm ein so großer Teil der Bibel gewidmet ist. Viel von Christi Lehre war korrigierend, wie auch alle Lehrbriefe. Paulus korrigierte den Petrus öffentlich, nannte jene mit Namen, die andere in die Irre führten, und kämpfte beständig gegen Irrtum. Wir müssen dasselbe tun, wenn wir Gottes Wort gehorchen wollen und ernstlich für die Wahrheit kämpfen wollen.

Uns wird gesagt, „Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist" (1 Pt 3,15). Manchmal kann diese Frage in Form einer Herausforderung von zwei Mormonen oder Zeugen Jehovas kommen, die an die eigene Tür klopfen, oder von einem Arbeitskollegen, der Buddhist oder Moslem ist.

Man braucht zumindest ein Minimalverständnis von unvereinbaren Anschauungen, aber am wichtigsten ist das Evangelium. Paulus war ausreichend vertraut mit den griechischen Philosophen, um in der Lage zu sein, mit ihnen auf dem Marktplatz und dem Areopag zu disputieren. Genau gesagt disputierte er täglich (Apg 17,17.23). Sonntagsschulklassen und Jugendgruppen sollten unsere Jugend in solch einem Ausmaß trainieren, dass sie Auge in Auge mit Atheisten, Buddhisten, Hindus, Sektenmitgliedern, usw. bestehen und sie dabei nicht so sehr durch Aufzeigen deren Irrtümer als vielmehr durch Darlegen der Wahrheit verblüffen können.

Sie sagen, nichts hätte sie überzeugen können, bis der Herr ihr Herz öffnete. Aber verwendete Gott nicht die Worte und Anstrengungen von Jemandem bei diesem Prozess? Wir müssen immer bereit sein, von Gott in gleicher Weise gebraucht zu werden. Christus stellte das Beispiel auf, dem wir folgen müssen. Er ging mit denen liebenswürdig um, die getäuscht worden waren, aber Er wies die Rabbis, die Gottes Wort durch falsche Lehre verdreht hatten, unnachgiebig zurecht, und Er tat es öffentlich.

Man muss kein Experte für Sekten und falsche Religionen werden. Viele, die dachten, das sei ihre Berufung und sich in solche Studien stürzten, fixierten sich in einem solchen Ausmaß auf falsche Lehren, dass sie mangels Ernährung durch Gottes Wort auf der Strecke blieben.

Liebe den Herrn, deinen Gott und Sein Wort, studiere es täglich, sinne darüber nach mit der Absicht, immer vorbereitet zu sein, „das Wort zu predigen". Die Bibel selbst ist das Schwert des Geistes. Deshalb sollte unser Hauptaugenmerk darauf liegen, Gottes Wort zu kennen und es überzeugend in der Kraft des Heiligen Geistes vorzutragen. Ein praktisches Wissen über Sekten und falsche Religionen sollte nur einen zweitrangigen Platz einnehmen.

Frage: Ich habe Probleme, mich mit der Vorstellung auseinanderzusetzen, Gott verwende Prüfungen, um den Glauben eines Gläubigen und sein Vertrauen auf Ihn zu mehren. Das scheint mir nicht zum Charakter eines Gottes zu passen, der Liebe ist. Können sie mir helfen, mit dieser Sache besser umzugehen?

Antwort: Der Verfasser des Hebräerbriefes verkündet mit deutlichen Worten, „Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt" (Heb 12,6). Jakobus 1,17 sagt uns, jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk komme von Gott. Paulus wiederum sagt, dass Gott ihm einen „Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage" (2 Kor 12,7). Weiterhin erklärt er, dass er Gott bat, ihn zu entfernen, aber der Herr sagte nein (V 8-9). Paulus gab Timotheus einige medizinische Ratschläge, um diesem jungen Mann bei seinen Magenproblemen und seinem „häufigen Unwohlsein" (1 Tim 5,23) Erleichterung zu verschaffen.

Warum heilte Paulus den Timotheus nicht wie so viele andere? Die Antwort ist offensichtlich. Gerade so wie Gottes Gabe eines „Pfahls" für Paulus einen bestimmten Zweck erfüllte, so war es auch mit dem Gebrechen des Timotheus. David war willens, durch das „finstere Todestal" (Ps 23,4) zu wandern, weil Gott bei ihm war. Der gleiche Vers sagt auch, „dein Stecken und dein Stab, die trösten mich". Bedenkt die Andeutung hier. Während der Stab des Schäfers verwendet wurde, ein widerspenstiges Schaf sanft in die Herde zurückzulenken, wurde der Stecken verwendet, um Raubtiere zu vertreiben und manchmal weglaufende Schafe mit einem wohlüberlegten Schlag oder zwei zu lenken. Wenn ein Schaf dafür anfällig war, abzuirren, könnte der Schäfer ein Bein brechen. Er würde es dann schienen, und während seiner Gesundung würde das Schaf notwendigerweise eng bei dem Schäfer bleiben und würde anschließend nicht mehr abirren. Was manche irrigerweise als grausame Handlung (oder Misshandlung) ansehen könnten, ist in Wirklichkeit ein Geschenk des Lebens.

Inmitten eines harten Gerichts, schrieb Jeremia die Verkündigung Gottes nieder: „Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben" (Jer 29,11). Viele treue Christen sind in der Lage, die Worte des Zeugnisses des Psalmisten nachzubeten: „Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich" (Ps 119,67).

Ja, Jesus verhieß Freude, Frieden, Glück in Ihm (nicht in der Welt). Während er verhieß, dass Drangsal kommen würde, gab Er das Versprechen, Er hätte die Welt überwunden (Jh 16,33), und nicht, dass Er notwendigerweise unsere Heimsuchung wegnehmen würde. Paulus und der Rest der Apostel bezeugten die Myriaden von Mühen, die ihnen begegneten. Und auch wenn ihr „äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert [oder gestärkt]" (2 Kor 4,16). Obwohl es nicht immer einfach zu erkennen ist, wie Probleme den Glauben eines Gläubigen stärken können, so bezeugt doch der Apostel Paulus diese Tatsache (V 17-18; 5,1-21; 6,1-10 usw.).

Die Schriften sind voll von Beispielen derjenigen (säuberlich zusammengefasst in Hebräer 11), die durch Prüfungen, Mühen und großen Verlust näher zu Gott gebracht wurden. Und das schließt nicht die Befreiung von Betrübnissen aus (Ps 34,19). Auch wir müssen alle im Glauben wandeln. Viel größere Sorgen macht mir ihre Behauptung, dass sie nicht in der Lage sind, diese Dinge in der Schrift zu finden.

Frage: Die Vorstellung, der Antichrist würde von Satan aus den Toten auferweckt werden, scheint die vorherrschende Meinung unter evangelikalen Pretrib (Entrückung vor der Trübsal) Lehrern zu sein. Ich würde ihre Ansicht dazu gerne hören.

Antwort: Diese populäre Vorstellung kommt aus Offenbarung 13,3. Marvin Rosenthal stellt zum Beispiel in seinem Buch The Prewrath Rapture of the Church (Die Entrückung der Gemeinde vor dem Zorn Gottes) fest, „Nach dem Wort Gottes ist der Antichrist ein Mensch, der zuvor lebte. Er regierte eines der sieben großen Reiche, die direkt eine starke Einwirkung auf Israel hatten.... Er wird buchstäblich aus den Toten auferweckt werden. Hinsichtlich dieses auferweckten Herrschers... hat das Wort Gottes viel zu sagen. ‚Und ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode verwundet, und seine Todeswunde wurde geheilt....' (Off 13,3)."

Beachten sie jedoch, dass es eines der sieben Häupter des Tieres ist, das betroffen ist, nicht alle. Überdies wird das Haupt nicht getötet (noch weniger das Tier), sondern erscheint, „wie zu Tode verwundet". Scheinbar hätte das Tier durch diese Wunde sterben können, aber Verse 3 und 12 erklären, dass „seine Todeswunde geheilt wurde". Somit haben wir eine Heilung, keine Auferstehung.

Ich denke. Es bezieht sich auf das römische Reich, welches tatsächlich eine tödliche Wunde erlitt, aber nie starb und gerade vor unseren Augen wieder belebt wird. Nur Gott kann Tote auferwecken. Satan hat diese Macht nicht. Im besten Fall mag er einen „gefälschten Tod und Auferstehung" des Antichristen zuwege bringen, welche John MacArthur in seiner Studienbibel als eine Möglichkeit andeutet.