Falsche Lehrer Unter Euch | thebereancall.org

Van Noy, Paul

Falsche Lehrer Unter Euch

von Paul Van Noy, Pastor der Candlelight Christian Fellowship, Coeur d'Alene, Idaho

Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden.... Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen.... als Schmutz- und Schandflecken tun sie groß mit ihren Betrügereien, wenn sie mit euch zusammen schmausen. Denn mit hochfahrenden, leeren Reden.... (2 Petrus 2,1-2.13.18)

Für die Welt mag es aussehen, als ob in der christlichen Sphäre alles gut ist. Vielgeliebte Redner lassen sich von den Kanzeln einiger der größten Kirchen der Welt aus. Gläubige und Ungläubige gleichermaßen kaufen ihre Bücher, bedienen sich ihrer Programme und verwenden ihre Methodik. Man könnte zum Schluss kommen, dass sich Petrus hinsichtlich falscher Lehrer bestimmt nicht auf die Gemeinde in unseren Tagen bezogen haben kann. Toleranz ist das Wort des Tages. Wir hören regelmäßig Ermahnungen, „einfach auszukommen" mit denen, die unvereinbare Glaubensansichten haben. „Liebe" herrscht.

Aber was ist diese „Liebe", von denen sie reden? Was ist mit jenen, die ein falsches Evangelium oder einen falschen Lehrer unter manchen der populären Redner dieser Tage entdecken? Findet diese „Liebe" noch Anwendung auf jene, die diejenigen bloßstellen, die tatsächlich Betrüger unter der Herde sind? Wir finden, dass jene, die Irrtum und Abfall in der Gemeinde aufzeigen, tatsächlich als spaltend und richtend angesehen werden. Manchen wird gesagt, ihre Kritik werde der christlichen Gemeinde Schaden zufügen. Sie werden als arrogant und „negativ" wahrgenommen. Es ist deutlich, dass der Trend unter Evangelikalen, das „politisch korrekte" Denken der Zeit anzunehmen, unerhörte Auswirkungen auf den Leib Christi haben wird.

Dieser „Zustand der Gemeinde" zwingt mich, ein paar einfache Fragen zu stellen. Wenn Petrus sagte, es werde falsche Lehrer in der Gemeinde geben, wo sind sie? Wie können wir sie identifizieren? Wer wird andere warnen? Wenn das Wort Gottes uns warnt, dass falsche Lehrer in der Gemeinde zugegen sein würden, folgt dann nicht vernünftigerweise daraus, dass von uns erwartet wird, sie zu entlarven? Wie werden wir sie erkennen und was müssen wir mit ihnen machen?

Der Apostel Paulus schrieb, „und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft" (Apostelgeschichte 20,30). So sehen wir, dass diese falschen Lehrer Dinge hereinbringen werden, die schlecht sind, im Widerspruch - entgegengesetzt zu biblischen Doktrinen (Lehre). Ihre Absicht ist, Jünger für ihre eigenen Herden zu sammeln und sie vom wahren Leib Christi zu trennen. Die Sorge von Paulus bestand nicht nur darin, dass dies geschehen würde - sondern dass die Gemeinde es tolerieren würde: „Denn wenn der, welcher [zu euch] kommt, einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so habt ihr das gut ertragen" (2 Korinther 11,4).

Gerade die Sache, vor der uns Paulus gewarnt hat, ist eingetreten! Die meisten Christen tolerieren nicht nur jene, die „verkehrte Dinge" reden, sondern sie ächten auch Gläubige, die sie nicht akzeptieren wollen. Denken wir, dass wir weiser als Paulus sind? Sind wir reifer als Judas? Sind wir wirklich aufgerufen, die Sünden des Irrtums in Ruhe zu lassen und zuzulassen, dass die Gemeinde durch Lügen verunreinigt wird? Nicht nach der Schrift!

Manche mögen sagen, „Aber es gibt gute Männer und Frauen dort draußen, deren Dienste beschädigt worden sind, wenn andere Irrtümer in ihren Lehren aufzeigten". Hätte man nicht dasselbe über Paulus sagen können, als er Petrus wegen seines Irrtums zur Rechenschaft rief und „ihm ins Angesicht widerstand" (Galater 2,11-14)? Paulus beabsichtigte nicht, Verurteilung über Petrus zu bringen, sondern ihn stattdessen zu bewegen, Buße wegen seiner Handlungen zu tun. Paulus sah die Notwendigkeit, die Botschaft des Evangeliums rein zu halten, so dass sowohl Petrus wie auch jene, die ihn lehren hörten, die Wahrheit kennen würden - die Wahrheit, welche die Menschen frei macht!

In der Urkirche waren es die Gemeindeältesten, die dafür verantwortlich waren, Zurechtweisung und Anweisung durch das Wort Gottes zu geben. Heute sind wir glücklich, größeren individuellen Zugang zu den Schriften zu haben, die die Autorität jedes Gläubigen sind. Wir wissen, „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet" (2 Timotheus 3,16-17).

Jeder Brief im Neuen Testament wurde geschrieben, um Irrtum in der Gemeinde zu korrigieren. Verstanden Paulus, Petrus, Jakobus, Johannes und Judas nicht, dass die Korrektur derer, die im Irrtum waren, in Wahrheit ihr Versagen war, sie zu lieben? Glaubten sie, dass es sie nichts anging, falsche Lehre zu korrigieren? Betrachten wir sie als entzweiend, weil sie dem Irrtum mutig begegneten und an der Wahrheit festhielten? Nein! Sie sprachen den Irrtum kühn an und nannten zu Zeiten die Missetäter mit Namen.

Paulus gab Titus (einem Ältesten) Anweisungen hinsichtlich der Standards, anhand derer Älteste benannt werden - und tätig sein sollten. Er sagte, „Denn ein Aufseher muss... einer [sein], der sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht, damit er imstande ist, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen. Denn es gibt viele widerspenstige und leere Schwätzer und Verführer, besonders die aus der Beschneidung. Denen muss man den Mund stopfen, denn sie bringen ganze Häuser durcheinander mit ihrem ungehörigen Lehren... aus diesem Grund weise sie streng zurecht, damit sie gesund seien im Glauben und nicht auf jüdische Legenden achten und auf Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden... und zu jedem guten Werk untüchtig sind" (Titus 1,7-16). Die führenden Personen sind dazu aufgerufen, den Irrtum zu identifizieren. Leider sind in erster Linie gerade sie es, die den Irrtum von den Kanzeln und den Verlagen begünstigen.

Judas schrieb, „mit der Ermahnung... dass ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden ist" (Judas 3). Paulus sagte den Römern, „Gebt acht auf die, welche Trennungen und Ärgernisse bewirken im Widerspruch zu der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie" (Römer 16,17). Das sagt die Bibel, aber der Trend heute ist, „jene zu meiden", die auf diejenigen hinweisen, die den Irrtum verbreiten!

Jedem von Gott berufene Pastor wird gesagt, „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat" (Apostelgeschichte 20,28). Petrus sagte, „Hütet die Herde Gottes bei euch, indem ihr... freiwillig Aufsicht übt..." (1 Petrus 5,2a). Zusammen mit der Berufung durch Gott kommen Gaben und Leidenschaft. Eine der Gaben, die jedem frommen Pastor gegeben ist, ist die Liebe für die Gemeinde. Wenn wir wirklich Leute lieben, wollen wir nicht erleben, dass sie in Irrtum verfallen. Irrtum verursacht Schaden, und „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes" (Römer 13,10).

Petrus verkündete, „Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden..." (2 Petrus 2,1-2). Paulus sagte, „Wir ermahnen euch aber, Brüder: Verwarnt die Unordentlichen..." (1 Thessalonicher 5,14a). Wir müssen mit allen Mitteln „für den Glauben kämpfen" (Judas 3). Jedoch müssen wir immer daran denken, dass wir als Diener für den Herrn und den Leib Christi berufen sind, „tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen jedermann" (1 Thessalonicher 5,14b). Und behalten sie immer im Sinn: „Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig im Ertragen von Bosheiten; er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit" (2 Timotheus 2,24-25)

„Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst" (Galater 6,1).