The Story – ein neuer “Pflichtfach” Katechismus | thebereancall.org

TBC Staff

The Story – ein neuer “Pflichtfach” Katechismus

Zondervans NIV Bible Curriculum wirkt auf Katholiken & Evangelikale gleichermaßen – Edwin Newbie & Mark Dinsmore

Vor sieben Jahren veröffentlichte Zondervan The Story, eine gekürzte Fassung der Schrift, und beschreibt sie als „verkürzte, chronologische Bibel, die sich wie ein Roman liest“ (siehe TBC Januar 2014). Auf der New International Version (NIV) beruhend wird The Story jetzt in mehreren Ausgaben für Kinder publiziert, unter Verwendung der New International Reader’s Version (NIrV) mit „altersgerechtem“ Design und Bildern: Little Ones (Vorschule), Children (4-8 Jahre), Kids (8-12 Jahre) und Teens. Ergänzt durch Leiterhilfsmittel, Studienführer und DVDs wird The Story jetzt als ganzjähriger Lehrplan für alle Altersgruppen vermarktet.

Pastoren und Gemeindeglieder gleichermaßen loben das 31 Wochen dauernde, kirchenweite Leseprogramm. Hier eine Zusammenstellung mehrerer Bemerkungen aus der Werbe Webseite: „The Story steigerte die biblische Belesenheit unserer Gemeinde. So viele Leute erfassten einfach nicht die biblischen Erzählungen, geschweige denn, wie alles zusammenpasst…. The Story gab eine verblüffende Synergie und gemeinsamen Fokus wie nichts, was wir sonst je getan haben…. [Frauen sagen] ‚Das erste Mal liest mein Mann jeden Tag die Bibel. Wir beten zusammen, wir reden gemeinsam über geistliche Dinge….‘ Viele unserer Teens lesen die Bibel das erste Mal. Sie lernen engagiert und stellen gute Fragen…. Wir sehen bereits beinahe 20 Prozent mehr Teilnehmer. Nicht nur unsere Mitglieder sind begeistert, wir sehen auch plötzlich eine Menge neue Gesichter…. Dies hat unserer Kirche wirklich einen gemeinschaftlichen Fokus gegeben…. Sie bietet der Versammlung Gelegenheit ein Team zu werden.“

Manche werden diese Rezension bei solch positiver Rückmeldung so vieler bloß als Krittelei ansehen. Wenn jemand die Bibel auf die nach seiner Ansicht wichtigen Teile verdichtet, dann unterschlägt die nicht inspirierte Bearbeitung, wie wir zuvor erwähnt haben, wichtige Details. In diesem Fall grassieren Auslassungen und Verzerrungen. Zeit und Raum erlauben keine umfassende Kritik des ganzen Lehrplanpakets, aber eine rasche Prüfung mehrerer Materialien von den Proben, die wir erhielten, gibt in mehrfacher Hinsicht hinreichend Anlass zur Sorge. Zunächst lesen Teilnehmer entgegen gängigen Annahmen nicht die ganze Bibel; wichtige Teile der Schrift werden unterschlagen oder mit „Überleitungstext“ retuschiert, der den Eindruck einer vollständigen und genauen Übersicht gibt, oft aber Schlüsselstellen, Ereignisse und Lehrdinge verdunkelt oder vernachlässigt. Zweitens enthalten zahlreiche Ausgaben von The Story Seitenleisten und subjektive Kommentare. Gedacht als Studienhilfe liefern diese Zusätze oft eine verzerrte Interpretation und Anwendung der Schrift, wobei sie gleichzeitig „Aufstrebende“ und mystische Konzepte der kontemplativen Spiritualität einführen. Und drittens appelliert der Lehrplan weitherzig an katholische Kirchen und wirbt aggressiv. Das zeigt eine ökumenische Grundlage von The Story, die wohl einen „Pflichtfach“ Katechismus schaffen will, der helfen wird, „getrennte Brüder“ wieder zum römischen Katholizismus zurückzuführen.

Es fehlt der Rest der Geschichte

Das Marketing Schlagwort für das Curriculum lautet „Lies die Geschichte. Erfahre die Bibel“. Obgleich die Leser The Story „erfahren“, lesen sie ironischerweise nicht die Bibel. Überall in jeder Ausgabe von The Story wird Lehre heruntergespielt. Besonders die Definition von Sünde, wie auch ihre Ursache und Heilung werden subtil „neu gedacht“. Wir vermerkten zuvor, wie der Bericht über Lot in Sodom und Gomorrha zu einer stark vereinfachten Zusammenfassung verdichtet wird: „Lot traf ein paar schlechte Entscheidungen, als er sich nahe Sodom ansiedelte. Im Rückblick war es eine schlechte Grundbesitzwahl….“ Weder wird der moralische Zustand der Städte noch das wahre Ziel von Gottes Gericht in The Story beibehalten.

Obgleich Neutralität vielleicht nicht verletzt, geht sie oft Hand in Hand mit seichter biblischer Kenntnis. In The Story for Kids   endet jedes Kapitel mit ein paar Fragen. Statt Fragen über die Aussage der Schrift kommen Fragen wie: „Was meinst du, wie Engel ausschauen? Woher kommen deine Vorstellungen? Was bedeutet der Heilige Geist für dich? Wie kannst du anderen zeigen, dass du Christ bist? (S. 225). Die meisten dieser Fragen haben einen subjektiven, auf Gefühlen beruhenden und werksorientierten Fokus. Doch biblischer Glaube ist objektiv, abgesichert und ziemlich unabhängig von dem, was wir vielleicht fühlen. Wie das geschätzte Kirchenlied uns erinnert, wir „wagen nicht, der süßesten Gestalt zu trauen, sondern verlassen uns voll auf Jesu Namen.“ Beim Versuch, die Schrift in vorverdaute Kurzzitate zu verdichten, schießt The Story am Ziel vorbei. Wie Jesus verkündete (5 Mose 8,3 zitierend): „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht“ (Matthäus 4,4).

Kinder ermutigen ruhig „zu sein“

The Story for Children: A Storybook Bible, von Max Lucado, Randy Frazee und Karen Davis Hill pflanzt jungen Lesern mystische und kontemplative Vorstellungen subtil ein. In „Botschaften von Gott“ Kapitel zehn lesen wir auf Seite 103, „die Israeliten siedelten im Land Kanaan, dem Land, das Gott ihnen versprochen hatte. Jedes Jahr reisten gläubige Israeliten nach Silo, um die Stiftshütte zu besuchen, wo sie Gottes Gegenwart spüren konnten…“ (Hervorhebung zugefügt). Indem sie ihre Vorstellungskraft bemühen berichten die Autoren uns nicht nur, wie sich die Israeliten gefühlt haben, sondern deuten an, dies sei der Hauptgrund für diese Pilgerreise gewesen (das Konzept steht nirgends in der Bibel). Durch Integration okkulter Methoden östlicher Meditation in christliche Anbetung gibt es heute ein erneutes Interesse „die Gegenwart Gottes zu praktizieren“.

Auf Seite 109 stoßen wir auf die Wiedergabe, wie Samuel im Dienst von Eli von Gott berufen wird:

Dieses Mal ging der Junge nicht zu Eli. Stattdessen antwortete er der Stimme. „Sprich Herr, ich bin dein Diener. Ich höre.“ Gott berichte Samuel Dinge, die in bevorstehenden Tagen geschehen werden. Samuel hörte genau zu. Von nun an sprach Gott deutlich zu Samuel…. Und die Israeliten wussten, Samuel war ein guter Mann Gottes.

Hier sehen wir die beträchtliche Selektivität, was aus dem biblischen Bericht in 1 Samuel 3 wiedererzählt wird, wie auch die Weise der Darstellung. Zuerst erwähnt The Story for Children absolut nichts von der Gerichtsbotschaft über das Haus Elis, noch warum – unterlässt nicht nur die Erklärung priesterlicher Funktionen und ihren Zweck, sondern auch eine wichtige Lektion über Charakter, Verantwortung und Folgen. Zweitens spielt The Story for Children Samuels einzigartige Prophetenrolle herunter und lobt ihn einfach als „guten Mann“. In Wirklichkeit sagt die Schrift, „Und ganz Israel… erkannte, dass Samuel als ein Prophet des HERRN bestätigt war“, denn der Herr „ließ keines von allen seinen Worten auf die Erde fallen“ (1 Samuel 3,19-20). Überdies sagte Jesus, „Keiner ist gut außer Gott“, was deutlich zeigt, wenn man die Schrift dem Massengeschmack anpasst, kann es zu schwerwiegender Verwirrung führen, wenn junge Leser wachsen. Manche mögen diese Punkte als Haarspalterei ansehen – außer der Tatsache, dass The Story for Children bei ihrer Wiedergabe von Samuels Bericht einen besonderen Punkt zu machen scheint. In der Seitenleiste mit dem Titel „Gottes Botschaft“, wo steht, was Leser mitnehmen sollen, wird empfohlen:

Sei ruhig und hör zu. Ich rufe deinen Namen. Mein Volk braucht einen starken, neuen Führer. Ich habe dich erwählt. Du wirst für sie ein weiser Prophet sein. Durch dich werden sie meine Worte hören und folgen.

Da diese Seitenleiste ohne Eignung oder Erklärung erscheint, wird die überwiegende Mehrheit junger Leser – und sogar Lehrer – diese „Botschaft“ als Hinweis verstehen, alle Gläubigen könnten lernen, direkte Offenbarungen Gottes zu empfangen und „weise Propheten“ werden. Diese krasse Verdrehung von Gottes Wort wirbt bei leicht zu beeindruckenden Kindern aktiv für kontemplative Spiritualität als Modell, „von Gott zu hören“. Das ist nicht nur unbiblisch – es ist gefährlich. Man warnt nicht „Prüft die Geister“ (1 Johannes 4,1). Wie Jesus und der Apostel Paulus wiederholt warnten, würden sie versuchen, Gottes Kinder zu täuschen.

Diesen „Kleinen“ Anstoß zur Sünde geben

Nach einem verdichteten Bericht von Davids Sieg über Goliath, lautet eine weitere Seitenleiste mit der „Botschaft Gottes“ auf Seite 115: „Du wirst ein großer Krieger und Führer meines Volkes werden. Ich habe dich nicht wegen deiner Reichtümer oder deines Namens oder deiner Erscheinung erwählt, sondern wegen der Weichheit und zarten Güte, die du zeigst, wenn du deine Schafe hütest. Ich wurde von Deinem Herzen gewonnen….“ In ihrem Versuch, Gottes Gedanken gegenüber David zu umschreiben, scheinen die Autoren und Herausgeber wieder direkt zum Leser zu sprechen. Aber ist Ihnen die unbiblische Betonung aufgefallen? In möglichem Bezug auf Apostelgeschichte 13,22 („Ich habe David gefunden, den Sohn des Isai, einen Mann nach meinem Herzen…“) legen die Autoren Worte in Gottes Mund: „Ich wurde von Deinem Herzen gewonnen.“ In Wirklichkeit ist nichts in unserem Herzen, das Gottes Gunst oder Zustimmung gewinnt. Die Wahrheit ist laut Gottes Wort „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig…“ (Jeremia 17,9) und „alle unsere Gerechtigkeit [ist geworden] wie ein beflecktes Kleid“ (Jesaja 64,5). Nochmal, wesentliche Lehren unseres biblischen Glaubens werden durch subtile, Werkbasierte Lügen des sozialen Evangeliums verdreht, das kunstfertig durch The Story gewoben scheint.

Man findet beim Lesen ein Beispiel nach dem anderen, was letztlich zur unausweichlichen Folgerung führt, dies sei nicht bloße Nacherzählung der Schrift als Geschichte für junge Leser, sondern eine emergent-ökumenische Revision von Gottes Wort, die die Wirkung – wenn nicht die Absicht – hat, das wahre Wesen von Sünde zu verniedlichen (vordergründig, um den „Kleinen“ keinen Anstoß zu geben). In Wirklichkeit werden die Autoren von The Story for Children als Führer und Lehrer von Gottes Wort „ein strengeres Urteil empfangen“ und laufen Gefahr, „diesen Kleinen Anstoß zur Sünde zu geben“ (Matthäus 18,6), weil sie ihr Straucheln in Lehre und Praxis bewirken. Das wird im Bericht über David und Bathseba aus 2 Samuel 11-12 deutlich, den The Story for Children zu ein paar Zeilen mit der Überschrift „eine egoistische Entscheidung“ (S. 118) verdichtet.

König David regierte Israel viele Jahre. Er war ein guter König und traf die meiste Zeit gute Entscheidungen. Aber einmal traf König David eine schlechte Entscheidung. „Er verliebte sich in die Frau eines anderen Mannes! (kursiv hinzugefügt)

Es ist verständlich, die sexuelle Natur von Ehebruch feinfühlig zu beschreiben, besonders wenn man kleine Kinder lehrt. Den Ernst des Verstoßes zu verschleiern, indem man Ehebruch beschönigt und Davids Sünde eine „egoistische und schlechte Entscheidung“ nennt (die Autoren verwenden diese Ausdrücke wiederholt anstatt „Sünde“), ist jedoch einfach unverzeihbar – besonders im Licht dieser Auslassungen: Über den Mord Davids an Bathsebas Mann, über das von Nathan, dem Propheten, verkündete Gericht, und die entsetzlichen Folgen, die David erlitt, wird nichts gesagt. Die Zusammenfassung dieser Details steht stattdessen auf Seite 120.

Davids Herz schmerzte. Gott enttäuscht zu haben machte ihn traurig. Zu der Zeit gab es viele Nöte in Davids Leben. Er war König. Er hatte Reichtümer…. Aber mehr als all das wollte David Gottes Liebe. Er bat Gott, ihm zu vergeben. Später sagte Nathan zu David: „Gott hat dir deine schlechten Entscheidungen vergeben.“

Über Davids Buße und die schlimmen Folgen seiner Sünde (der Tod des gezeugten Kindes) wird nichts berichtet. Einmal mehr findet man nirgendwo die einfache und reine Botschaft des Evangeliums – nämlich Sünde, Buße und Errettung. Die Geschichte von König David in der Teen Ausgabe ist nur wenig besser. Sie enthält mehr Details, ist aber ähnlich verdreht, führt Gedanken und Worte in den Bericht ein, die entweder nicht in der Schrift stehen oder konträr zu Gottes Wort sind. Wie TBCs geliebter Gründer Dave Hunt oft sagte: „Man kann noch viel mehr Beispiele finden.“

Ein gemeinsamer Katechismus für die abgefallene Kirche?

In der heutigen, Mediengesättigten Welt verstehen wir den Wunsch nach Mahlzeiten aus der Mikrowelle und Lesen verdichteter Bücher. Der Lehrplan von The Story führt gerechterweise tatsächlich zu einigen positiven Ergebnissen bei Leuten, die nie die Schrift von Anfang bis Ende gelesen oder von erklärender Predigt Vers um Vers profitiert haben. Und es ist bestimmt nichts falsch an einem Bibel Übersichtskurs oder chronologischem (historisch gesehen) Studium der Schrift. Auch ist nichts falsch, wenn man Kapitel und Verseinteilungen weglässt (sie sind nicht göttlich inspiriert), um den natürlichen Sprachfluss wieder herzustellen. Aber neben dem Gebrauch problematischer Übersetzungen (NIV und NIrV) ist The Story verunreinigt mit unbiblischen und außerbiblischen Vorstellungen, die durch das „größere Gute“ nicht gerechtfertigt werden können. Überdies wird der Lehrplan überall an katholische Kirchen vermarktet und dort angenommen. Ein langjähriger Pastor und Freund des Dienstes nahm neulich nach einer Unterhaltung mit einem Zondervan Verkäufer Kontakt zu uns auf.

Ein Zondervan Verkäufer versuchte, uns den “The Story” Lehrplan anzudrehen. Da ich mit Zondervans Emergenter und ökumenischer Agenda vertraut war, fragte ich, ob Katholiken sie mögen würden. Enthusiastisch antwortete er, sie würden. Tatsächlich prahlte der Verkäufer, er habe „das Paket mehr als 50 Priestern verkauft!“

Zusammen kontrollieren die Verlegergiganten Zondervan und Thomas Nelson zumindest die Hälfte der christlichen Buch und Bibelindustrie. Da beide Firmen jetzt Ableger des weltlichen Kolosses HarperCollins sind, sind sie fester Teil des globalen Verlagsimperiums des geadelten Medienmagnaten Rupert Murdoch. Und mit evangelikalen und Weltführern von Rick Warren bis Tony Blair, die die Tugenden des Vatikans ausposaunen, liefert Zondervans Katholikenfreundlicher Lehrplan wertvolle Unterstützung für Roms „Neue Evangelisation“ unter Franziskus, dem ersten Papst der Geschichte, der Jesuit ist. Der Orden wurde 1534 von Ignatius von Loyola gegründet, einem Soldaten, der zum Mystiker wurde. Ignatius und sein Jesuitenorden, die dem Papst absoluten Gehorsam schworen, waren führend in der Gegenreformation – ein Krieg gegen den Protestantismus, der am Konzil von Trient (1545-63) in Gang gesetzt wurde.

Die Inspiration für Ignatius nun berühmtes Werk Geistliche Übungen kam von seinen Erfahrungen während ausgedehnter Gebete – bis zu sieben Stunden am Tag – als er in einer Höhle lebte. (Seltsamerweise empfing Mohammed die Inspiration für den Koran auf ähnliche Weise.) Heute steht die Spiritualität der Übungen von Ignatius im Zentrum evangelikaler Faszination für „spirituelle Disziplin“ und kontemplative Spiritualität, die christliche Schulen, Universitäten, Seminare, Verleger und christliche Dienste ereilt hat. Die weltweite Mission der Jesuiten sollen „Kontemplative in Aktion sein, die jede Mission akzeptieren, die der Papst für das größere Gute aller Leute aller Glaubensrichtungen verlangt… in weiterer Hingabe an die universelle Kirche“ (Link)

Getreu diesen Zielen funktioniert The Story anscheinend als „gemeinsamer Katechismus“ für Katholiken und Evangelikale gleichermaßen. Im besten Fall können wir hoffen, dass die Leser von The Story, statt mit erbrochener Babynahrung zufrieden zu sein, irgendwie motiviert werden, eine echte Bibel zu bekommen und zu finden, dass „…die heiligen Schriften… die Kraft haben, dich weise zu machen [sogar Kinder] zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist“ (2 Timotheus 3,15).