Verteidigt den Glauben 2013_07 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Verteidigt den Glauben

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Muss ich glauben, dass Gott existiert, bevor ich Ihn suche?

Frage: Bei meiner täglichen Bibellese stieß ich auf einen Vers, der mir wirklich Kopfzerbrechen macht: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm [Gott] wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, Muss glauben, dass er ist, und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen“ (Hebräer 11,6). Statt dass Gott Sich einem suchenden Herzen offenbart, klingt es, als ob man bereits an Gott glauben muss, bevor man Ihn suchen kann. Wie ist das möglich?

Antwort: Würde jemand Gott suchen, wenn er nicht bereits glaubte, dass Er existiert? Es wäre Zeitverschwendung. Tatsächlich weiß jeder, Sie eingeschlossen, dass Gott existiert.

Man erzählt die wahre Geschichte von einen Londoner Straßenprediger, der seinen Zuhörern sagte, jeder Atheist wäre ein Narr, weil die Bibel es sagt. Ein wohlbekannter Atheist in der Menge schrie zurück, dies sei eine verleumderische Beleidigung, die er persönlich nehme, und er würde vom Prediger Schadensersatz fordern. Der Prediger antwortete, „Es ist keine Beleidigung, die Wahrheit zu sagen“.

Der Atheist entgegnete, „Und es ist keine Wahrheit, es sei denn, sie können es beweisen! Sie müssen vor Gericht beweisen, dass ich ein Narr bin, oder ich nehme ihnen jedes Pfund weg, das sie besitzen!“

„Ich brauche nicht vor Gericht zu gehen, um es zu beweisen“, entgegnete der Prediger ruhig. „Sie sagen, Sie sind Atheist?“

„Ja, und kein gelegentlicher. Ich verbrachte mein Leben damit, zu beweisen, dass Gott nicht existiert. Es ist ein schädlicher Mythos!“

„Sie haben das Leben damit verbracht zu beweisen, dass Gott nicht existiert?“ entgegnete der Prediger. „Sagen sie mir: wenn ein Mann, der sein Leben gegen etwas ankämpft, das nicht existiert, kein Narr ist, wer sonst?“

Ebenso müsste man ein Narr sein, überhaupt Zeit für die Suche aufzuwenden, um einen Gott zu kennen, ohne überzeugt zu sein, dass Er existiert. Gott erwartet von jeder Person, im ersten Schritt, Ihn zu kennen, die offensichtliche Tatsache zuzugeben, dass Er existiert. Überdies erwartet Gott von jeder Person, die zu Ihm kommt, eine richtige Auffassung davon, wer Er ist, zu haben. Er wird keine Gebete an einen Götzen oder zu einer „Kraft“ oder „höheren Macht“ anerkennen. Jede Person ist auf der Grundlage der Beweise verantwortlich, zu einem richtigen Verständnis von Gott zu kommen und keinen falschen Gott zu suchen. Gott verlangt auch, dass jene, die zu Ihm kommen, wirklich glauben, dass Er kein willkürlicher oder betrügerischer Gott ist, sondern ein Gott, der „er die belohnen wird, welche Ihn suchen“.

Welche Schlussfolgerungen sollte ein aufrichtiger Sucher über Gott, den er kennenlernen will, gezogen haben? Vernunft und Belege diktieren Folgendes: Um das Universum zu erschaffen muss Gott allmächtig und allwissend sein und gleichzeitig in Verbindung mit jedem Teil des Universums stehen (allgegenwärtig). Er muss zumindest so ein persönliches Wesen wie wir sein, um uns zu erschaffen. Er muss perfekt all das verkörpern, was wir als höchste Qualitäten, wonach die Menschheit streben sollte, anerkennen – Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit, Geduld, Güte, Barmherzigkeit, usw. – oder es würde keine Erklärung für unsere Bewunderung solcher Merkmale geben. Überdies müsste er die künftigen Folgen jeder Handlung in Seinem Universum kennen. Ansonsten könnte er schreckliche Missgriffe tun. Und natürlich muss er ewig als Gott existiert haben. Er konnte sich unmöglich entwickelt haben oder aus etwas oder jemandem entstanden sein, was geringer als Gott war.

Der wahre Gott muss auch in der Lage sein, Alles aus Nichts zu erschaffen und Sein Universum nicht bloß aus Materialien, die bereits vorhanden sind, zu bauen oder herzustellen. Nicht Energie, Materie, Schwerkraft oder Elektrizität, sondern Gott alleine muss von sich aus existieren, um alles zu verursachen. Schließlich muss er vollkommen gut und gerecht sein, sonst gäbe es keine Erklärung für die allgemeine Identifizierung von richtig und falsch, die ins Gewissen der ganzen Menschheit auf der ganzen Erde geschrieben ist. Dies sind die Mindestqualifikationen des wahren Gottes, ohne die wir Ihm nicht vertrauen, Ihn anbeten und lieben könnten.

Obgleich wir die Notwendigkeit obiger Eigenschaften verstehen können, liegt es auch komplett jenseits unserer Fähigkeiten, solch ein Wesen zu verstehen: ein Gott, der immer existiert hat und somit ohne Anfang oder Ende ist; der nicht nur Alles aus Nichts schuf, sondern wissen muss, wo jedes subatomare Teilchen in jedem Atom je war, oder je sein wird, um nicht die Kontrolle über Seine Schöpfung zu verlieren; der auch wissen muss, was jede Person, die je gelebt hat oder leben wird, je gedacht hat oder je denken oder sagen oder tun wird, usw. Offensichtlich können wir einen solchen Gott nicht vollständig begreifen.

Zur gleichen Zeit, wo wir Gott nicht verstehen können, haben wir jedoch gesehen, dass sowohl Vernunft wie Belege solch einen Gott als die einzige Erklärung für unsere Existenz und der des Universums um uns verlangen. Diesen Gott zu leugnen, obgleich er nicht zu begreifen ist, spricht gegen jede Vernunft und gesunden Menschenverstand. Es ist sowohl unmöglich wie unvernünftig, dass es eine Zeit gegeben haben soll, wo nichts existierte, und um alles zu haben, einschließlich Gott, muss das irgendwie aus der Leere des Nichts entstanden sein. Nahezulegen, das Leben und die Intelligenz seien ohne Hilfe dem toten, leeren Weltraum entsprungen und hätten sich danach durch Zufall entwickelt, ist vollkommen unvernünftig.

Nachdem er zu diesen Schlussfolgerungen über Gott auf Grundlage der Belege um sich herum und in seinem Gewissen gekommen ist, befindet sich der Sucher jetzt in der Position, diesen wahren Gott anzurufen, sich zu offenbaren. Die genauen Schritte und Umstände und inneren Überführungen, durch die Gott Sich offenbaren wird, sind bei jedem anders. Durch Sein Wort jedoch kommt die vollste und deutlichste Offenbarung Gottes. Und in diesem Wort hat Gott Sich in Jesus Christus offenbart, der verkündete, „Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,9). Jesus sagte auch „niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6). Wer immer Gott kennen will, muss Jesus kennenlernen. Er ist in Gottes Wort offenbart und Er offenbart Sich denen, die Ihm ihre Herzen öffnen. Wie Er sagte: „Siehe, ich stehe vor der Tür [jedes menschlichen Herzens] und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen“ (Offenbarung 3,20).

Ein Auszug aus Verteidigt den Glauben (S. 47-49, englische Ausgabe) von Dave Hunt