Verteidigt den Glauben 2016_03 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Warum zeigte Jesus seine Auferstehung nicht den Römern oder Rabbis? 

Frage: Warum zeigte sich Jesus, wenn er wirklich aus den Toten auferstanden war, nicht offen den Rabbis, den gewöhnlichen Juden und den Römern? Hätte das nicht ein für alle Mal bestätigt, dass er aus dem Grab zurückgekommen war? Und hätte dies öffentliche Auftreten Christi nicht die gesamte Welt dieser Zeit zum Christentum bekehrt? Dass sogar die Bibel zugibt, Er tat es nicht, ist mutmaßlicher Beweis gegen seine angebliche Auferstehung, oder nicht? Wenn Er wirklich lebte, warum bewies Er dies nicht offen?

Antwort: Sie unterschätzen den stolzen Eigensinn und das Böse im menschlichen Herzen. Neben den Jüngern Christi gab es viele Augenzeugen, die den Mengen von Freunden und Verwandten und den Rabbis gleichermaßen bezeugten, dass Christus Lazarus aus den Toten erweckte, nachdem er vier Tage tot im Grab lag (Johannes 11,43-46). Dieses unglaubliche Wunder fand zweifellos statt. Die Rabbis bestätigten sogar einander in ihrem Rat, Christus würde „viele Wunder“ tun (Verse 47-48). Das erweichte aber ihre Herzen nicht und machte sie nicht bereit, die Wahrheit über Christus zu sehen. 

Die Tatsache, dass Christus Lazarus vor vielen Zeugen vom Tod auferweckt hatte (und viele Leute aufgrund dieses unbestreitbaren Wunders glaubten, Er sei der Messias), bestärkte im Gegenteil nur noch die Entschlossenheit der Rabbis, Christus zu töten. Und nun wollten sie unbedingt noch Lazarus töten, damit er kein Zeugnis für Christi göttliche Kraft sei (Johannes 12,9-11)! Solch fanatische Opposition gegen Christus ist nicht rational und hätte sich daher nicht geändert, egal welche weiteren Tatsachen bezeugt worden wären.

Absicht und Handlungen der säkularen und religiösen Führer hätten sich überhaupt nicht geändert, wäre Christus selbst, der Eine, den sie gekreuzigt hatten, wieder lebendig vor ihnen gestanden. Und warum hätte er es tun sollen? Christus hat alttestamentliche Prophezeiungen erfüllt und von vielen bezeugte Wunder getan (sie hatten es wie Spione den Rabbis berichtet – Johannes 11,46), und hat so Israels Religionsführern mehr als genug Beweise geliefert, Er sei der Messias. Zweifellos hatten einige Rabbis selbst Christi Wunder mitbekommen. Aber sie kreuzigten Ihn dennoch. 

Römer und Rabbis hatten mehr als genug Beweise

Überdies hatten die Rabbis noch bessere Beweise für die Auferstehung Christi als das Zeugnis gewöhnlicher Leute, die bezeugt hatten, sie hätten Lazarus mit eigenen Augen aus dem Grab kommen sehen „an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt…“ (11,44). Sie hatten den Augenzeugenbericht der ausgebildeten, disziplinierten römischen Soldaten, die Christi Grab bewacht hatten und von der furchterregenden Konfrontation mit dem Engel berichteten, der den Stein wegrollte, um das leere Grab zu zeigen. Doch obwohl ein Zug robuster, und nun schwer erschütterter Soldaten dies bezeugte, war das Herz der Rabbis so hart, dass sie die Wachen bestachen zu sagen, die Jünger hätten den Leichnam gestohlen, während sie schliefen (Matthäus 28,13). 

Sowohl die Rabbis wie die römische Obrigkeit wussten ganz genau, dass Christus aus den Toten auferstanden war. Es hätte nichts geändert, denen weitere Beweise für die Auferstehung zu liefern, die entschlossen waren, es zu bestreiten. Ihr Gericht wäre bloß wegen der zusätzlichen Beweise, die sie verantwortlich machten, heftiger geworden. Christus handelte somit barmherzig, wenn Er den Rabbis und den vielen Anderen nicht erschien, die unter keinen Umständen geglaubt hätten. Er folgte offensichtlich Seinem eigenen Ratschlag, „vor die Säue keine Perlen“ zu werfen. (Matthäus 7,6).

Der Rest der Leute wurde mit vielen Auferstandenen konfrontiert, die ihnen zweifellos die Auferstehung Christi bezeugten: „Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt… nach seiner [Christi]Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen“ (Matthäus 27.52-53).

Danach hatten die Rabbis und das ganze Volk zusätzliche Beweise für die Auferstehung in den Wundern der Jünger im Namen und der Macht Christi.

Und mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war auf ihnen allen. (Apostelgeschichte 4,33)

Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk… doch das Volk schätzte sie hoch; und immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten, eine Menge von Männern und Frauen, so dass man die Kranken auf die Gassen hinaustrug und sie auf Betten und Bahren legte, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten auf einen von ihnen fiele. Es kamen aber auch viele aus den umliegenden Städten in Jerusalem zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, die alle geheilt wurden. (Apostelgeschichte 5,12-16)

Gerade die Verwandlung der Jünger, welche die Pharisäer anerkannten, war mehr als hinreichender Beweis für die Auferstehung. Die Jünger, feige wie sie waren, hatten Christus im Garten zurückgelassen und waren um ihr Leben geflohen. Doch hier waren diese „ungelehrten Leute und Laien“ (Apostelgeschichte 4,13), nun ohne Angst, und klagten kühn die Rabbis wegen der Auslieferung Christi zur Kreuzigung an. Trotz Schlägen und Androhung von Gefängnis und Tod waren diese früheren Feiglinge jetzt mutig den Rabbis gewachsen und bezeugten mit großer Überzeugung, ihr Herr sei aus den Toten auferstanden. Überdies taten sie in Seinem Namen erstaunliche Wunder, die eine Vielzahl überzeugte. Es brauchte keine weiteren Beweise.

Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 133–36 – englische Originalausgabe) von Dave Hunt