Verteidigt den Glauben 2016_08 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Verteidigt den Glauben

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Frage: Die Bibel berichtet einige der schrecklichsten Taten, die Menschen je begingen. Es gibt zum Beispiel Jephthas Schwur, seine Tochter Jehova zu opfern, was er dann auch durchführte. Wie kann man einen „Gott der Liebe“ mit der Annahme von Menschenopfern in Einklang bringen?

Antwort: Wir lesen diese tragische Geschichte in Richter 11,30-40. Wieder sehen wir natürlich die Ehrlichkeit der Bibel, wenn sie nicht nur die Sünde, sondern die Narrheit ihre Hauptpersonen vorstellt. Vergessen wir doch nicht, dass die Bibel Sünde nie verzeiht, die sie ehrlich berichtet. Gott gefiel Jephthas übereilter Schwur und Tat genauso wenig wie Salomons Götzendienst oder Davids Ehebruch mit Bathseba. 

Der Schwur selbst war nicht nur leichtsinnig, sondern verrückt. Er bot an, dem Herrn als „Brandopfer“ zu opfern, was als erstes aus der Tür seines Hauses kam, um ihn nach der Rückkehr von der siegreichen Schlacht zu begrüßen. Hat er daran gedacht, dass seine Tochter, sein Augapfel, sein einziges Kind als erste herauskommen könnte? Gewiss nicht! Doch wie konnte er das übersehen haben? Erwartete er, dass sein Schaf oder Huhn oder sein Lieblingshund zuerst rauskämen, um ihn zu begrüßen?

Was auch sein Denken verzerrte oder verwirrte, der Schwur war Jephthas Tat, nicht Gottes und letzterer darf dafür nicht getadelt werden. Überdies ist nicht klar, ob Jephtha seine Tochter tatsächlich tötete und sie als „Brandopfer“ Gott darbrachte. Warum beweinte sie zwei Monate ihrer Jungfernschaft? Bedeutet das nicht, dass ihr Vater sie zum Dienst für den Herrn als Jungfrau bestimmte. Wir wissen es nicht. 

Hier steht, Jephthah vollzog nach dieser Trauerperiode „an ihr das Gelübde, das er gelobt hatte“ (Vers 39). Hätte er sie tatsächlich als Menschenopfer dargebracht, wäre es ein Gräuel für Gott und Er hätte es nicht angenommen. Es hätte wohl Gottes Zorn auf ihn gebracht.

Jephthahs Schwur und Tat waren nicht von Gott inspiriert und nicht nach Gottes Willen. Man kann Gott bestimmt keinen Vorwurf machen. Doch die Bibel erzählt solche Narreteien und Sünden getreu. Statt dass es ein schlechtes Licht auf die Bibel wirft, ist es tatsächlich weiterer Beweis für ihre Echtheit und Ehrlichkeit. 

Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 145 – 46 englische Originalausgabe) von Dave Hunt