„WIR HABEN DEN KULTURKRIEG VERLOREN" | thebereancall.org

Howse, Brannon

Wir haben den Kulturkrieg verloren.

Ich wünschte, ich könnte ihnen etwas anderes sagen und könnte glücklich mit den vielen Christen einverstanden sein, die immer noch denken, wir können Amerika zurückerobern, zu unseren moralischen und geistlichen Wurzeln zurückkehren und unsere verwahrlosten Institutionen wieder beleben. Aber ich kann es nicht, und jemand muss es ihnen - laut und deutlich - sagen.... Wir werden die Kultur in Amerika nicht bessern und nicht zu den Tagen von June und Ward Cleaver zurückkehren. Wir werden keine Mehrheit unter den Funktionären in den gesetzgebenden und gerichtlichen Abteilungen unserer Regierung sehen, die zu der ursprünglichen Absicht der amerikanischen Gründungsväter zurückgehen, wie sie sich in der US Verfassung und anderen ursprünglichen Dokumenten zeigt. Wir werden kein Gebet, Bibellesen und Aushang der Zehn Gebote in öffentlichen Schulen mehr miterleben. Es wird keinen drastischen Rückgang bei Scheidungen, sexuell übertragbaren Krankheiten, Abtreibung und „Ehen" von Homosexuellen geben. Die Vereinten Nationen werden nicht abgeschafft werden. Die Unterminierung unserer nationalen Souveränität und elterlichen Autorität wird nicht umgekehrt werden. Und wir werden nicht zu unbegrenzter religiöser Freiheit zurückkehren.

Bitte verstehen sie, dass ich keinen Rückzug der Christen aus der Kultur befürworte.... Wir müssen christliche Werte verkünden, die auf die Schrift gegründet sind, ungeachtet von Verfolgung und trotz unseres Wissens, dass Amerika... moralisch den Umkehrgrenzpunkt passiert hat. Fest zu stehen ist unsere Pflicht, und die Ergebnisse - was immer sie sein mögen - gehören Gott.

Der Kulturkrieg selbst war lediglich das Symptom eines viel tieferen Konfliktes - einer geistlichen Schlacht, welche die meisten Christen nicht verstehen, und für die sie schlecht ausgerüstet sind, um in ihr zu kämpfen. Dass wir den Kulturkrieg verlieren, ist in der Tat mit der Tatsache verknüpft, dass amerikanische Christen, Gemeinden, christliche Colleges und theologische Seminare ihre Aufgabe beim Verständnis, was sie glauben, warum sie es glauben, und bei der Verkündigung von einem unnachgiebigen biblischen Standpunkt aus, nicht ausreichend erledigt haben.... Wir müssen jetzt in Angriff nehmen, mit der neuen Wirklichkeit, in der wir leben, umzugehen. Die solide, nachchristliche Kultur, vor der Francis Schaeffer vor mehr als zwei Jahrzehnten warnte, ist jetzt da. Der konservative Kommentator Patrick Buchanan beschreibt, was geschehen ist:

Der europäisch-christliche Kern des Landes, der uns einst definierte, schrumpft in dem Maße, wie das Christentum schwindet, die Geburtenrate fällt, und die Immigration aus der Dritten Welt ansteigt. Die Globalisierung löst wirtschaftliche Bindungen auf, während die Kakophonie des Multikulturalismus die alte amerikanische Kultur verdrängt.

Der geistliche Krieg wütet, und die Einsätze sind viel höher, weil die Schlacht nicht länger um unsere Kultur geht, sondern um die Seelen, Herzen, den Verstand unserer [eigenen] Kinder und Enkel. Wir müssen sie in biblischer Wahrheit schulen, oder sie werden geistlich gefangen genommen werden.

1 Chronik 12,33 sagt uns, der Stamm Issachar, wurde weise genannt, weil sie die Einsicht hatten in die Zeiten, um zu wissen, was Gott von ihnen erwartete. Im Neuen Testament kritisierte Jesus die liberalen Religionsführer [Pharisäer] seiner Tage, sie seien in der Lage, das Wetter zu beurteilen, aber nicht die Zeit. Er tadelte sie, „das Aussehen des Himmels versteht ihr zu beurteilen, die [spirituellen und prophetischen] Zeichen der Zeit aber nicht" (Matthäus 16,3). Gott verlangt, dass Seine Leute verstehen, was um sie herum geschieht, und sie mit biblischem Führungsverhalten reagieren.

Epheser 6,12 sagt uns, „denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen]." Aber fassen sie Mut, denn Jesus Christus hat uns zugesichert, Er werde Seine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen (Matthäus 16,18).... Aber wie in jeder Schlacht wird es Opfer geben. Doch sollten wir jene nicht fürchten, die nur den Leib zerstören können. Eher sollten wir den Einen fürchten, der unsere Seelen [gemacht hat].... Wie Römer 8,37 verkündet: „Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat."

Lügen wurden geschickt in positiven, maskierenden Begriffen verpackt, aber dahinter bleibt ein zerstörerisches, geistliches Programm. Wenn sie bereit für diese geistliche Schlacht sind, werden sie bessere Aussichten haben, den Glauben zu bewahren, die Wahrheit zu verkünden, fest für ihre Familie und ihre Überzeugungen einzustehen, und bis ans Ende auszuharren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere nationale Zukunft nicht strahlend ist... [aber] das kann auch die größte Stunde für die Verkündigung des Evangeliums sein, wenn wir die Zeiten verstehen und unsere Familien und Freunde vorbereiten.... Die Gemeinde kann in den nächsten Jahren immer noch Gottes Erlösungsgefäß sein. Und da eine Angriffsrichtung direkt durch die Kirche ging, können wir die Waffe zumindest aus unserer Mitte entfernen, wenn wir weise und ausdrücklich handeln....

Leider sind die meisten [evangelikalen] Christen hinsichtlich dessen, was passiert, genauso ahnungslos wie ihre ungläubigen Mitbürger. Die Kirche hat größtenteils zu der Niederlage im Kulturkrieg beigetragen, indem sie - oft in Unwissenheit - vor den Vorstellungen kapitulierte, die gegen sie aufgeboten wurden. Deshalb verlieren wir viele von den in unserer Kirche aufgewachsenen Jugendlichen an abirrende Philosophien. Wir bereiten unsere Kinder nicht darauf vor, zu wissen, was sie glauben, warum sie es glauben, und wie sie ihr biblisches Weltbild verteidigen sollen....

Die Kirche in Amerika hatte Milliarden von Dollars in der modernen Zeit zur Verfügung gehabt. In der Theorie stand das Geld für die Erfüllung des großen Missionsauftrags zu Verfügung - Jünger Jesus Christi zu machen.... Doch mit all ihren monetären Mitteln hat die Kirche größtenteils versagt. Ungezählte Milliarden wurden für Gebäude und Unterhaltung ausgegeben, anstatt die Christen im Glauben zu befestigen.... Die meisten Gemeinden legen keinen Wert darauf, Nachfolger Jesu Christi zu schaffen. Sie sind zu sehr darin verwickelt, einen Club mit sozialen Aktivitäten, Unterhaltungsprogrammen und Multimillionen Dollar teuren Gebäuden beizubehalten und zu vergrößern.

Sie mögen denken, ich bin zu hart, aber tatsächlich ist meine Kritik zurückhaltend. Ja, einige Gemeinden werden von frommen Pastoren geführt. Aber diese treuen Gemeinden stellen nach dem, was ich von den Versammlungen Amerikas gesehen habe, bloß einen Überrest dar.... Anstatt einfach den Leuten die Anwendung zu geben, bevorzugt die typische evangelikale Gemeinde, dass sich die Leute, die am Sonntagmorgen aufkreuzen, wohl fühlen, und dass für die Kinder Aktivitäten da sind, damit sie keine Probleme kriegen.... Am Lehren von „Vorschrift auf Vorschrift, Satzung auf Satzung" besteht kein Interesse. Für jene frommen Pastoren, die als Vorbild dienen, bin ich dankbar, aber wir benötigen auch Laien, um Gottes Berufung für ihr Leben zu erfüllen. Vor allem brauchen wir Eltern, die ihre Kinder für [diese zunehmend „gefährliche Zeiten"] trainieren und sie darauf vorbereiten.

Hier haben wir am meisten kapituliert. Die Gemeinde mag kein Interesse daran haben, unsere Kinder zu unterweisen, aber vielen anderen „da draußen" läuft aufgrund dieser Gelegenheit der Speichel aus dem Mund. Der Humanist und Pädagoge Charles Francis Potter verstand in seinem Buch Humanism: A New Religion (Humanismus: Eine neue Religion) die Aussichten, Schülern das geistige Rüstzeug zu geben, zu wissen, was sie glauben und warum sie es glauben:

Erziehung ist der mächtigste Bundesgenosse des Humanismus [Atheismus], und jede amerikanische, öffentliche Schule ist eine Schule des Humanismus. Was kann die theistische Sonntagsschule tun, wo man sich einmal pro Woche für eine Stunde trifft, und wo nur ein Bruchteil der Kinder unterrichtet wird, um die Flut eines Fünf-Tageprogramms humanistischen Unterrichts einzudämmen?

Wenn wir den Kulturkrieg verloren haben, wer hat ihn dann gewonnen?

Die Gewinner sind die Leute [identifiziert in meinem neuen Buch] - und jene, die ihnen wissentlich oder unwissentlich folgen: Alice Bailey, Helen Schucman, Julius Wellhausen, Soren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche, John Dewey, The Frankfurt School, Betty Friedan, William James, Alfred Kinsey, Aldous Huxley, Benjamin Bloom, B. F. Skinner, Charles Darwin, Karl Marx, John Maynard Keynes, Christopher Columbus Langdell, Saul Alinsky, Sigmund Freud, Margaret Sanger, and Roger Baldwin.

Was mich am meisten beunruhigt ist, dass diese Leute die Bedingungen für die Kapitulation dargelegt hatten, bevor wir überhaupt wussten, dass der Krieg im Gange war. Die Vorstellungen, Ansichten, Überzeugungen und Werte dieser 21 Beeinflusser haben - ob sie es wissen oder nicht - ihren Glauben, ihre Familie und Freiheiten beeinträchtigt.... Die Transformation von Amerika verläuft so rasch, dass jeder Tag eine neue Offenbarung bringt, was Regierung und Führer aus Religion und Pädagogik machen, um ihr Ziel zu erreichen, Amerika auf sehr unamerikanische Weise neu zu machen.... Die Geschwindigkeit, mit der sich die Welt auf eine „neue Ordnung" zu bewegt, ist [einfach erstaunlich].

Der heftigste Kampf liegt noch vor uns. Inmitten einer verlorenen Kultur müssen wir für Rechtschaffenheit eintreten.... Ihr erster Schritt besteht darin, „Habt acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß" (Kolosser 2,8).... Wir müssen akzeptieren, dass wir den Punkt überschritten haben, wo wir unsere Kultur wieder herstellen können, und uns darauf konzentrieren, wie wir unsere Familien bewahren können. Wir müssen evangelisieren, schulen, und jene großziehen, die den Überrest führen können....

[Aber] wie können wir die Schlacht um die Herzen und den Verstand gewinnen, wenn wir nicht einmal die grundlegenden Weltanschauungen und Philosophien der Opposition verstehen oder auch nur kennen? Wenn der Kulturkrieg verloren ging, wie genau verloren wir ihn? Was sind die Ziele und Taktiken der geistlichen Schlacht, die andauert? Wohin gehen wir und wie sollten wir uns auf all das vorbereiten, was als Nächstes kommt?

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Dies sind die Fragen, die Brannon in seinem Buch Grave Influence:21 Radicals and Their Worldviews that Rule America from the Grave (Bedenklicher Einfluss: 21 Radikale und Ihre Weltanschauungen, die Amerika aus dem Grabe regieren) beantwortet - die englische Version ist bei TBC zu haben. Dieser Auszug wurde der Einleitung entnommen.

[Brannon Howse ist Begründer und Präsident von Worldview Weekend Conferences (Wochenendkonferenzen zur Weltanschauung). Worldview Weekends bringt viele der heutigen, am meisten biblisch gesonnenen Denker zusammen, um Gläubige zu lehren, ermutigen und auszurüsten, mit dem Ziel der Evangelisation, Jüngerschaft, Unterscheidung und Apologetik. Brannon ist Gastgeber der Radiotalkshow, Worldview Matters, in denen er aktuelle Ereignisse und geistliche Trends diskutiert, welche Auswirkungen auf die Gemeinde und unsere Nation haben. Er ist eine der wenigen prominenten Stimmen, die das aus einer Sichtweise tun, die nicht Dominionistisch ist und die Entrückung vor der Trübsal vertritt, und ist überaus leidenschaftlich in seiner Mission, dem Überrest der Gemeinde zu helfen, „die Zeit auszukaufen, denn die Zeit ist böse".]